zurück zu Aktuelles

Nach Explosion in Jerusalem: Netanjahu will mit Tätern „abrechnen“

JERUSALEM, 19.04.2016 (FJ) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat nach der Explosion des Jerusalemer Busses versprochen, die Attentäter zu finden und zu bestrafen. „Wir werden herausfinden, wer die Bombe gelegt hat, wir werden diejenigen bekommen, die sie beliefert haben und wir werden auch die finden, die dahinter stehen und diese Terroristen zur Rechenschaft ziehen“, so Netanjahu. Er sprach den Verletzten sein Mitgefühl aus und wünschte ihnen schnelle Genesung.

Die Ermittlungen dauern nach dem Attentat noch an. Die Polizei hat bislang keine Angaben gemacht, ob sie Hinweise darauf hat, wer für die Explosion des Busses verantwortlich ist. Bei dem Anschlag wurden 21 Menschen verletzt. Zwei Opfer wurden sehr schwer verletzt, eines davon befindet sich noch in Lebensgefahr.

Staatspräsident Reuven Rivlin verkündete, dass Israel bei der Bekämpfung des Terrors nicht nachlassen würde. „Es ist uns bewusst, dass der Kampf gegen Terrorismus endlos ist. Wir werden weiterhin suchen und wir werden all die finden, die uns schaden wollen, bis Frieden gesichert ist.“

Israel wird sich nicht einschüchtern lassen“

Auch US-Außenminister John Kerry verurteilt den Bombenanschlag scharf und erklärte, die Tat trage alle Kennzeichen eines Terroranschlags. „Diese Verbrechen zielen ausschließlich darauf ab, Angst zu verbreiten, aber ich denke […] wir wissen in unseren Herzen: sie werden es niemals schaffen, die israelischen Menschen einzuschüchtern“, sagte er bei einer Konferenz. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig eine Zwei-Staaten-Lösung sei.

Ayman Odeh, der Vorsitzende der Vereinten Arabischen Liste, verurteilte den Anschlag schwer, warf Netanjahu gleichzeitig aber vor, schuld an der aktuellen Lage zu sein. „Die Regierung Netanjahus treibt das Blutvergießen selbst voran. Verzweiflung ist fruchtbarer Boden für Terrorismus. Nur eine diplomatische Lösung wird für beide Völker Sicherheit bringen“, sagte er in einer Erklärung.

Bislang hat sich keine Terrorgruppe oder Einzelpersonen zu der Explosion bekannt. Die palästinensische Terrorgruppe Hamas begrüßte den Anschlag und verteilte zur „Feier des Tages“ Süßigkeiten im Gazastreifen. „Die Hamas begrüßt die Tat in Jerusalem und hält sie für eine natürliche Reaktion auf die israelischen Verbrechen“, erklärte die Gruppe auf ihrer Website.

Eines der Opfer erzählt von den Geschehnissen

Währenddessen berichtete eine der Businsassen aus dem örtlichen Krankenhaus von der schrecklichen Tat. Racheli Dadon befand sich mit ihrer 15-jährigen Tochter Eden in dem Jerusalemer Bus, als er in Flammen aufging. „Meine Tochter und ich sind in den Bus der Linie 12 eingestiegen und meine Tochter ging nach hinten, um uns Sitze zu suchen während ich bezahlte. Wir wollten uns gerade hinsetzen, als wir plötzlich eine riesige Explosion hörten und Glas auf uns herunterfiel. Alles war schwarz und voller Rauch“, erinnert sie sich. Unter Tränen erzählt sie, wie sie ihre Tochter nach der Explosion verzweifelt suchte. „Als ich sie fand, sah ich nur, dass ihr ganzer Körper verbrannt war.“ Die Sanitäter mussten ihre Tochter aus dem Bus tragen, weil sie sich nicht bewegen konnte. „Sie wird in einem Monat 16 und jetzt hängt sie an einem Beatmungsgerät. Ich höre nicht auf zu beten, dass sie gut aus dieser Sache herauskommt“.

Foto: Flash90/Nati Shohat

Weitere News aus dem Heiligen Land