zurück zu Aktuelles

Seltener Eingriff bewahrt Kind aus Gaza vor Lähmung

JERUSALEM, 28.04.2016 (FJ) – Bei einem sehr seltenen Eingriff, der im Hassadah-Krankenhaus in Jerusalem durchgeführt wurde, konnte ein Kleinkind davor bewahrt werden, für den Rest seines Lebens gelähmt zu sein.

Sliman, ein 3-jähriger Junge aus dem Gazastreifen, kämpfte seit Längeren mit einem Tumor in seinem Brustkorb. Obwohl der Tumor gutartig war, beeinträchtigte er seine Atmung schwer und verursachte eine Missbildung der Wirbelsäule, was seine Bewegung einschränkte: er konnte nicht einmal gerade Stehen oder geradeaus schauen. Der Tumor stellte außerdem die Gefahr dar, zu einer dauerhaften Lähmung im Bereich der unteren Extremitäten zu führen.

3-jähriger Sliman wird bei seltenem Eingriff vor Lähmung bewahrt

Foto: Hadassah Medical Center

Einziger Fall dieser Art in Israel

Diese Art von Tumor ist sehr selten; nur eine Hand von Fälle sind in der Medizin bislang bekannt. „Wir haben so etwas noch nie erlebt“, erklärte Dr. Joshua Schroeder, der behandelnde Chirurg.

Die Ärzte entschieden nach einiger Beratung, eine Operation in zwei Schritten durchzuführen. Im ersten Schritt wurde das Skelett des Jungen mit Hilfe von Gewichten “gedehnt”, um leichteren Zugang zu dem Tumor zu bieten. Im zweiten Schritt konnten die Ärzte den Tumor entfernen, der gegen die Halswirbelsäule drückte und in jedem Moment zu bleibenden Nervenschäden hätte führen können. Im Laufe der komplexen und innovativen 6-stündigen Operation wurde der Teil des Tumors entfernt, der die Wirbelsäule umgab.

Das war ein sehr seltener Eingriff, nicht nur nationaler, sondern auf globaler Ebene”, erklärte Dr. Schroeder nach der Operation. “Dieser Junge stand kurz vor einer Lähmung. Der Tumor war zwei Millimeter von seiner Wirbelsäule entfernt. Es hätte gut sein können, dass er sehr bald in einem Rollstuhl gelandet wäre.” Es gibt kaum einen Nachweis dieser Art von Operation weltweit.

Es gibt im Krankenhaus keine Politiker, nur Menschen”

Die Beweglichkeit des palästinensischen Jungen hat sich bereits verbessert. Sein Hals muss noch gestützt werden, bis er sich komplett von der Operation erholt hat. Laut den Ärzten sei ein weiterer Eingriff in den kommenden Monaten geplant, um den Rest des Tumors aus dem Brustkorb zu entfernen.

Der Junge konnte schließlich gehend aus dem Krankenhaus entlassen werden. Slimans Vater unterstrich, dass “die Ärzte im Hassadah sehr freundlich und hilfsbereit waren. Sie schienen wie Wundermacher zu sein – mit der Hilfe Allahs. Wir sind wirklich sehr dankbar”.

„Es gibt keine Politiker im Krankenhaus, nur Menschen“, betonte einer der durchführenden Chirurgen. „Wir hoffen, dass [die Familie] von den positiven Seiten der israelischen Gesellschaft berichtet, wenn sie zurück in Gaza sind.“

Foto: Flash90/Yonatan Sindel

Weitere News aus dem Heiligen Land