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Israeli nach 12 Jahren aus syrischer Haft entlassen

JERUSALEM, 04.05.2016 (FJ) – Barjes Awidat, ein israelischer Druse, wurde nach 12 Jahren aus syrischer Haft entlassen. Er hatte dort nach einer Anklage wegen Spionage für Israel lange Zeit hinter Gittern verbracht. Der 47-Jährige, der ursprünglich aus der Stadt Majdal Shams im Norden der Golanhöhen kommt, konnte in einer drusischen Stadt in Syrien unterkommen und wartet, bis er nach Israel zurückkehren kann.

Awidat war nach Syrien gereist, um dort Zahnmedizin zu studieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt brach der Kontakt zwischen ihm und seiner Familie ab. Die Verwandten suchten über syrische Kontakte verzweifelt nach einer Spur. Lange Zeit wussten sie nicht einmal, ob er am Leben war. Erst fünf Jahre später erfuhr die Familie, dass er unter dem Regime Assads wegen des Vorwurfs der Spionage verhaftet worden war.

Er versteht immer noch nicht, warum er verhaftet wurde“

Hail a-Safadi, ein Verwandter des Drusen, erklärte: „Barjes lebte in einem Studentenwohnheim in Damaskus, als er von der Geheimpolizei festgenommen wurde. Er versteht immer noch nicht, auf welcher Grundlage er verhaftet wurde, obwohl das syrische Regime ihn der Spionage angeklagt hat. Nach seiner Festnahme verloren wir sämtlichen Kontakt zu ihm, bis ein hochrangiger israelischer Regierungsbeamter einschritt.“ Der drusische israelische Politiker Hiob Kara habe sich mehrere Jahre mit dem Fall beschäftigt und sogar erreicht, dass Awidats Mutter zwei Mal nach Syrien reisen und ihren Sohn im Gefängnis besuchen konnte.

Barjes Awidat_Mutter

Mutter von Barjes Awidat (links)

Laut dem Verwandten des Inhaftierten hätten mehrere Faktoren wie der Bürgerkrieg in Syrien, die Situation in den syrischen Gefängnissen und der Druck der Familie und der israelischen Beamten dazu geführt, dass Awidat entlassen wurde. Zusätzlich hätte die syrische Regierung wohl gehofft, dass eine Freilassung die drusische Gemeinde in Syrien beruhigen würde, die die Verhaftung stark kritisiert hatte. Familienmitglieder von Awidat versichern weiterhin, dass er in Syrien nicht für Israel spioniert habe.

Die Mutter und Schwester von Awidat reagierten mit großer Erleichterung auf die Entlassung. „Ich will meinen Sohn wieder in meinen Armen haben“, sagte seine Mutter. „Ich vermisse ihn sehr. Ich kann nicht zur Ruhe kommen, solange er so weit weg ist“.

Fotos: Screenshot Facebook/Ayoub Kara

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