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Studie: Jerusalem wird wieder jüdischer

JERUSALEM, 02.06.2016 (FJ) – Israels Menschenvielfalt sticht jedem Besucher ins Auge: Ultraorthodoxe Rabbiner, arabische Jugendliche, gestylte junge Frauen und modisch gekleidete Männer mit einer Kippa (runde Gebetskappe). Vor allem in Jerusalem leben viele unterschiedliche Kulturen und Religionen dicht nebeneinander. In den vergangenen Jahren war eine Zunahme der arabisch-muslimischen Bevölkerung zu verzeichnen – die jüdische Mehrheit, die seit der Wiedervereinigung 1967 zu verzeichnen war, schwand allmählich.

Trotz einer hohen Geburtenrate und einem relativ hohen Anteil an jüdischen Einwanderern, die sich in Jerusalem niedergelassen haben, ist die Zahl der in Israels Hauptstadt lebenden Juden seit Jahrzehnten rückläufig. Im Jahr 1990 waren 72 % der Bewohner Jerusalems Juden. Im Jahr 2000 waren nur noch 68 % Juden und im Jahr 2014 lediglich 62 %.

Untersuchung zeigt Trendwende

Eine neue Statistik des Jerusalem-Instituts (JIIS) zeigt, dass sich der langjährige Trend nun langsam umkehrt. Ein Grund dafür ist laut der Studie die rückläufige Geburtenrate der arabischen Bevölkerung und die Zunahme der Geburtenrate in der jüdischen Bevölkerung. Im Wesentlichen ist das auf die Ultraorthodoxen in der Stadt zurückzuführen. Viele strenggläubige Bürger Jerusalems kommen aus großen, kinderreichen Familien. Die Statistik zeigt, dass eine jüdische Frau in Jerusalem durchschnittlich 3,9 Kinder gebärt (im Jahr 2014). In Tel Aviv liegt die Geburtenziffer dagegen nur bei 2,2 und Haifa bei 2,3.

Araber bekommen weniger Kinder

Aus der aktuellen Bevölkerungsstatistik geht hervor, dass von den insgesamt 849.000 Einwohnern der israelischen Hauptstadt Ende 2014 genau 533.900 Juden waren. Zudem lebten 315.900 Araber in Jerusalem. Yair Assaf-Shapira, Forscher am JIIS, erläuterte: „Seit Jahren nehmen Forscher, Wissenschaftler und Politiker an, dass das arabische Wachstum irgendwann zu einem arabisch-jüdischen Verhältnis von 50:50 führen könnte. Heute, mit dieser Statistik, ist uns klar, dass das nicht so kommen wird, da das arabische Wachstum geringer ausfällt als erwartet.“

Foto: Ultraorthodoxe jüdische Musiker vor den Jerusalemer Altstadt-Mauern.

Foto: Flash 90

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