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Jerusalemer Bürger trauern um Opfer des Massakers in Orlando

JERUSALEM, 13.06.2016 (FJ) – Dutzende Menschen haben sich am Sonntagabend in Jerusalem versammelt, um den Opfern des Massakers in Florida zu gedenken. Die Bürger zündeten dabei Kerzen an und hielten eine spontane Mahnwache für die 50 Menschen, die in einem Nachtclub für Homosexuelle in Orlando in der Nacht auf Sonntag von einem bewaffneten Täter erschossen worden sind. Die Tat stellt den schlimmsten Amoklauf in der Geschichte der USA dar.

Die Trauernden am Zionsplatz in Jerusalem hielten Kerzen und Schilder hoch, auf die sie groß „Liebe gewinnt immer“ geschrieben hatten. „Wir sind schockiert und traurig über diesen abscheulichen, schlimmen Vorfall, der wieder einmal die Gefahr für unsere Gemeinschaft weltweit aufzeigt“, erklärte das Jerusalem Open House, eine israelische Organisation für Homosexuelle, die die Mahnwache auf die Beine gestellt hat. „In einen Club gehen, an einer Pride-Parade teilnehmen – das sind Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer keine Angst um ihr Leben haben sollten, und es ist unvorstellbar, dass die Realität von Zeit zu Zeit das Gegenteil beweist.“

Tel Aviv beleuchtet Häuser in Regenbogenfarben

In Tel Aviv beleuchtete die Gemeinde als Zeichen der Solidarität mit den Opfern und Angehörigen mehrere Gebäude in Regenbogenfarben.

Beide Städte haben schon selbst Angriffe auf die Gemeinschaft der Homosexuellen erlebt. Im Jahr 2015 stach ein Mann während der Gay-Pride-Parade in Jerusalem auf mehrere Menschen ein und tötete dabei eine Jugendliche. 2009 starben drei Menschen, als ein Schütze in einem Jugendclub für Homosexuelle in Tel Aviv das Feuer eröffnete.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat den Angriff schwer verurteilt und die Schießerei eine „entsetzliche“ Tat genannt. „Im Namen des Volkes und der Regierung Israels spreche ich dem amerikanischem Volk nach dem schrecklichen Angriff vergangene Nacht unser tiefstes Beileid aus“, so Netanjahu in einer Erklärung.

Das Massaker von Orlando

Beim bisher schlimmsten Angriff eines Einzeltäters in der Geschichte der USA sind in einem Schwulenclub in Florida 50 Menschen getötet und 53 verletzt worden. Der 29-jährige Omar M. war nach Polizeiangaben gegen 2 Uhr nachts in den Club gegangen, hätte angefangen zu schießen und Geiseln genommen. Nach etwa drei Stunden entschied sich die Polizei für eine gewaltsame Befreiung und tötete den Angreifer im Feuergefecht. Omar M., ein US-Bürger mit afghanischen Eltern, hatte laut FBI vor der Tat beim Polizeinotruf angerufen und sich zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekannt. Das genaue Motiv ist bislang nicht bekannt.

 

Foto: Flash90/Hadas Parush

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