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Israelis sind ganz nah dran am Planeten Jupiter

REHOVOT/PASADENA, 20.07.2016 (FJ) – Die Raumsonde „Juno“ der NASA ist am 4. Juli in den Orbit des Jupiter eingetreten. Damit hat sie das Ziel ihrer zwei Milliarden Kilometer langen Reise in „nur“ fünf Jahren erreicht. 4.000 Kilometer über den Wolken wird die Raumsonde sehr genaue Messungen der Gravitationsfelder dieses riesigen Gasplaneten liefern. Ganz genau beobachtet und untersucht wird das von dem israelischen Wissenschaftler Dr. Yohai Kaspi aus dem Fachbereich Umweltwissenschaften und Energieforschung am Weizmann-Institut.

Dr. Yohai Kaspi und Dr. Eli Galanti, ebenfalls von Weizman- Institut, gehören zum Wissenschaftsteam der Juno-Raumsonde. „Zum ersten Mal haben wir die Chance, die Ströme unter der dicken Wolkendecke, mit der Jupiter bedeckt ist, zu sehen“, erklärt Kaspi. Er und sein Kollege Galanti waren im Kontrollzentrum in Pasadena, Kalifornien, live dabei, als Juno in den Orbit eingetrat und mit der Datenübermittlung begann.

Entstehung von Planeten besser verstehen

Zu den vielen Fragen, die Kaspi, Galanti und ihre Kollegen haben, wird auch diese zählen: Wie tief sind die Wettermuster, die wir auf Jupiters Oberfläche beobachten? Diese Muster sind Gasströme, die wie geordnete Streifen auf der Planetenoberfläche aussehen. Weil es keinen festen Boden gibt, der sie aufbrechen könnte, reichen sie möglicherweise sehr tief in das Innere. Eine dritte Dimension unseres Verständnisses dieser Muster könnte dabei helfen, einige Fragen zu beantworten, so zum Beispiel, ob der Gasplanet über einen harten inneren Kern verfügt. Damit ließe sich die Entstehung von Planeten besser verstehen.

Der Israeli Kaspi, der sich mit dem Juno-Projekt bereits seit fast einem Jahrzehnt befasst, hat Werkzeuge entwickelt, mit denen sich Messungen der Gravitation des Planeten analysieren lassen. Nachdem Wetter – die Bewegung von Masse um den Planeten – an verschiedenen Stellen leichte Variationen in der Gravitation des Planeten bewirkt, werden Kaspi und sein Team diese Daten der Messungen von Juno benutzen, um Rückschlüsse auf die Windmuster ziehen zu können, die sie modifizieren.

Das Weizmann-Institut in Rehovot, Israel, gehört zu den führenden multidisziplinaren Forschungseinrichtungen der Erde. Seine Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Ingenieure sind in einem breiten Spektrum naturwissenschaftlicher Forschung tätig. Zu den Forschungszielen des Instituts gehören neue Möglichkeiten im Kampf gegen Krankheit und Hunger, die Untersuchung wichtiger Fragestellungen in Mathematik und Informatik, die Erforschung der Physik der Materie und des Universums und die Entwicklung neuer Werkstoffe und neuer Strategien für den Umweltschutz.

Fotoanimation: Weizmann Institut /NASA

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