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Unerlaubter Besuch des Josefsgrabs führt zu gewaltsamen Unruhen

NABLUS, 23.08.2016 (FJ) – Eine Gruppe chassidischer Juden hat in der Nacht zum Dienstag versucht, das Josefsgrab in Nablus entgegen dem israelischen Gesetz ohne Genehmigung aufzusuchen. Der Bus, mit dem die 32 Chassidim nach Nablus kamen, wurde mit Steinen angegriffen. Zwei Israelis wurden dabei leicht verletzt. Im Gegenzug warfen einige Mitglieder der Breslover Chassidim, die die heilige Gedenkstätte erreicht hatten, dort Steine auf Araber.

Der Bus mit palästinensischen Nummernschildern schaffte es nicht bis zu dem Grab, da er am Eingang der Stadt gestoppt und mit Steinen beworfen wurde. Der Bus kehrte um, während die Insassen zu Fuß flohen. Eine Einheit der israelischen Armee schritt schließlich ein. Sämtliche Chassidim wurden festgenommen und werden in der israelischen Polizeistation in Ariel verhört.

Israelische Armee sollte Situation entschärfen

Wie die Polizei berichtet, wollten etwa 60 Chassidim das Josefsgrab ohne Genehmigung besuchen. An der heiligen Stätte kam es zu Unruhen und die Gruppe warf Steine auf ansässige Araber. Die israelische Armee und Polizeikräfte wurden zum Grab gerufen, um die Situation zu beruhigen.

Man sehe die Ereignisse der Nacht als sehr ernst an, erklärte ein Sprecher der Polizei. „Die Zugänge [zur Stätte] müssen koordiniert werden. Unerlaubter Eintritt gefährdet sowohl diejenigen, die hinein wollen als auch die Sicherheitskräfte, die zu Hilfe eilen.“

Das Josefsgrab in Nablus zählt zu den heiligsten Stätten im Judentum. Seit 1995 gehört Nablus zum palästinensischen Autonomiegebiet, wodurch der Platz häufig Austragungsort gewaltsamer Proteste seitens der Palästinenser gegenüber jüdischen Israelis wird. Nachdem das Josefsgrab zwischenzeitlich geschlossen worden war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorab koordinierte Besuche offen.

Foto: Flash90/Yaakov Naumi (Ultraorthodoxe Juden am Josefsgrab in Nablus, 2013)

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