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Bennett: „Judentum wichtiger als Mathe“

JERUSALEM, 15.09.2016 (FJ) – Das Judentum zu lernen sei wichtiger als Mathematik und Naturwissenschaften zu studieren. Mit dieser Aussage hat Israels nationalreligiöser Bildungsminister Naftali Bennett bei einer Konferenz Aufsehen erregt.

„Etwas über das Judentum zu lernen und sich dabei hervorzutun ist mir wichtiger als das Mathematikstudium oder das der Naturwissenschaften – und es ist schwer für mich, das zu sagen“, erklärte Bennett gegenüber der israelischen Tageszeitung Haaretz. Selbst als „Hightech-Macht“, die Wissen und Innovationen in die Welt bringt, müsse Israel eine spirituelle Macht sein und religiöses Wissen verbreiten, unterstrich der Minister, der selbst durch eine Software-Firma zum Millionär wurde.

„Das ist das nächste Kapitel in der zionistischen Vision. Auf diese Weise werden wir als Licht in die Nationen kommen.“ Aus Jerusalem sollten die Thora und das Wort Gottes hervorgebracht werden. In einem weiteren Interview fügte er hinzu, dass es für Juden nicht genug sei, eine „Startup-Nation“ zu sein, man müsse vor allem eine Bibelnation sein.

Mathe sollte in ultraorthodoxen Schule Pflicht werden

Erst vor einem Monat hatte die Koalition ihren ursprünglichen Plan widerrufen, in ultraorthodoxen Schulen Naturwissenschaften, Mathematik und weitere Kernfächer zur Pflicht zu machen. Bennett hatte diesen Gesetzesentwurf unterstützt, beugte sich aber später dem Druck der ultraorthodoxen Parteien und der Gegner des Plans.

Auf Facebook kritisierte Knesset-Mitglied Elazar Stern (Zionist Union) Bennetts neuste Aussage. Beide Fächer seien von entscheidender Bedeutung. „Es gibt keine festgesetzte Ordnung – jüdische Studien ohne Mathe sind nicht in der Lage, den jüdischen Staat zu stärken.“ Andererseits würden israelische Mathematiker und Naturwissenschaftler ohne Judentum nicht im Land bleiben.

 

Foto: Flash90/Hadas Parush

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