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Israelische Frau rettet mit Nierenspende das Leben eines drusischen Mannes

JERUSALEM, 26.09.2016 (FJ) – Timna Markovich (50, Foto), eine Mutter von drei Kindern aus dem Moshav Misgad Dov in Galiläa, hat eine Niere gespendet. Ihr Organ rettete das Leben des drusischen Familienvaters Hamzi Hamza. Die Transplantation fand im Rabin Medical Center in Petach Tikva bei Tel Aviv statt und verlief ohne Komplikationen. Hamza, Vater von drei Kindern, wird sich nach Auskunft der Ärzte wohl vollständig von seiner Niereninsuffizienz erholen und ein normales Leben führen können.

Wie die Zeitung „Israel Hayom“ berichtet, hatte sich Timna Markovich an die israelische Organisation Matnat Chaim gewandt, die sich für Organspenden einsetzt. „Eine Niere zu spenden war meine Stellungnahme, meine Erklärung, mein Protest gegen die Radikalisierung, die Kriegslust und das Böse, das uns in letzter Zeit zerfrisst“, erklärte die Spenderin.

Könnte nicht glücklicher sein“

Dass ihre Niere an einen Drusen ging, war für sie kein Problem: „Er stammt wie ich aus Galiläa, aus einem Dorf, das gar nicht weit entfernt von dem Kibbuz liegt, in dem ich geboren wurde. Ich könnte gar nicht glücklicher sein“, unterstrich sie gegenüber Journalisten.

Die Drusen sind eine eigenständige Religionsgemeinschaft, deren Angehörige vor allem in Syrien, im Libanon und in Nordisrael leben. Die israelischen Drusen gelten als überwiegend loyal gegenüber dem jüdischen Staat, die meisten leisten Militärdienst.

Die Frau des Organempfängers, Anat, war nach der gelungenen Operation überglücklich: „Ich möchte der wundervollen Timna danken im Namen meines Mannes, meiner Familie und der ganzen drusischen Gemeinschaft. Sie ist eine tapfere Frau. Ihre Spende hat uns als Familie eine neue Chance gegeben.“

Erstes Land ohne Warteliste?

Der Vorsitzende der Organspender-Organisation Matnat Chaim, Rabbi Yeshayahu Heber, sprach von einer lebensrettenden Nierenspende, die hoffentlich Aufmerksamkeit errege und zum Nachahmen ermutige: „Wir hoffen, dass Israel in naher Zukunft das erste Land der Welt sein wird, in dem es keine Warteliste für Nierentransplantationen gibt.“

Foto: Rabin Medical Center

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