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Menschenrechtler wollen israelische „Siedler“-Fußballclubs verbieten

NEW YORK /JERUSALEM, 27.09.2016 (FJ) – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den Weltfußballverband Fifa aufgefordert, israelische Fußballspiele in Judäa und Samaria zu verbieten und „Siedler“-Fußballclubs von Wettbewerben auszuschließen. Als Grund nannte die HRW in einem Bericht, die Spiele würden auf „gestohlenem Gebiet“ ausgetragen.  Das Land gehöre palästinensischen Privatleuten und Dörfern und sei vom israelischen Militär beschlagnahmt worden.

„Indem die Fifa Spiele auf gestohlenem Land veranstaltet, zerstört sie den wunderschönen Sport“, beklagte Sari Bashi, die bei der Human Rights Watch für Israel und „Palästina“ verantwortlich ist. Der Weltfußballverband solle den „Siedler“-Fußballclubs verbieten, in Judäa und Samaria zu spielen und verlangen, dass der israelische Verband die Partien nach Israel verlegt. Konkret gehe es um sechs Vereine israelischer Ligen, die in den „besetzten Gebieten“ spielen würden.

Die HRW zieht den Sport vom Feld in die Politik“

Der israelische Fußballverband warf Human Rights Watch vor, den Sport vom Fußballfeld in die Politik ziehen zu wollen. Ein Sprecher der Fifa betonte, der Weltfußballverband setze sich für friedliche Beziehungen zwischen den Mitgliedsverbänden ein. Man habe noch keine Zeit gehabt, auf den Bericht vor dessen Veröffentlichung zu reagieren, würde das allerdings zu einem späteren Zeitpunkt noch tun.

Zusätzlich hatte der palästinensische Fußballverband seinem israelischen Gegenstück vorgeworfen, Regeln zu verletzen, indem ohne Genehmigung Spiele auf dem Land eines anderen Fifa-Mitglieds veranstaltet  würden. Am 13. Oktober soll ein Komitee des Weltfußballverbands über diesen Vorwurf diskutieren.

Eine Woche vor dem Bericht der Human Rights Watch hatte eine Gruppe des Europäischen Parlaments die Fifa aufgefordert zu handeln und israelischen Fußballclubs aus Judäa und Samaria zu verbieten, an öffentlichen Wettbewerben teilzunehmen.

Foto: Flash90/Abed Rahim Khatib

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