Riesige Anteilnahme an Peres‘ Beerdigung erwartet
JERUSALEM, 29.09.2016 (FJ) – Über 80 ausländische Staatsoberhäupter werden an der Beerdigung des früheren israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres am Freitag in Jerusalem teilnehmen. Am Mittwochmorgen war der Friedensnobelpreisträger im Alter von 93 Jahren verstorben.
Der Sarg von Schimon Peres wurde am Donnerstag in die Knesset nach Jerusalem gebracht. Dafür sperrte die Polizei sämtliche Straßen im Umkreis. Tausende Israelis werden in den nächsten zwölf Stunden an den Sarg vor der Knesset kommen und dem letzten Vertreter der legendären Gründergeneration ihren Respekt zollen.
Eine Stadt im Ausnahmezustand
Jerusalem ist im Ausnahmezustand: die Polizei bereitet sich auf die große Anteilnahme an der Zeremonie vor und bat die Bevölkerung um Geduld. Ab dem frühen Freitagmorgen werden alle Straßen zum Herzlberg Nationalfriedhof gesperrt. Um 8:30 Uhr wird die Beerdigung beginnen; Israelis können die Zeremonie auf Bildschirmen vor dem Friedhof verfolgen. Peres wird zwischen den beiden letzten Premierministern Yitzhak Shamir und Yitzhak Rabin bestattet werden.
Etwa 80 Präsidenten, Premierminister, Außenminister, Botschafter und andere Vertreter werden am Freitagmorgen vom Ben Gurion Flughafen nach Jerusalem kommen. Unter den Gästen sind US-Präsident Barack Obama, US-Außenminister John Kerry, der französische Präsident Francois Hollande, Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck, die britische Premierministerin Theresa May und der britische Kronprinz Charles.
Berichte, wonach auch Papst Franziskus zur Beerdigung anreist, wurden inzwischen vom Vatikan dementiert. Der Papst reise zu der Zeit nach Georgien und Aserbaidschan, werde jedoch ein Beileidsschreiben schicken.
Hamas zeigt sich erfreut über Peres‘ Tod
Palästinenserpräsident Machmud Abbas brachte in einem Schreiben seine Trauer über Peres‘ Tod zum Ausdruck. Auf Twitter schrieb er: „[Sein] Tod ist ein schwerer Verlust für die ganze Menschheit und den Frieden in der Region“. Außerdem hätte er ein Kondolenzschreiben an die Familie des Verstorbenen geschickt. Ob er zur Beerdigung kommt, ist nicht bekannt.
Während die Welt um Schimon Peres trauert, zeigt sich die Terrorgruppe Hamas erfreut über dessen Tod. „Das palästinensische Volk ist sehr glücklich über den Niedergang dieses Kriminellen, der schuld ist am Blutvergießen“, erklärte der Sprecher der Gruppe.
Der israelische Tenor David D‘or wird auf besonderen Wunsch von Peres selbst bei der Zeremonie singen. „Als mein guter Freund Yoni, der Sohn von Präsident Peres, mir erzählt hat, dass es der Präsident selbst gewünscht hat, […] liefen die Tränen von alleine“, zeigte sich D‘or gerührt. „Das Volk Israels hat einen Mann von unübertrefflicher Größe verloren.“
Foto: Israelische Polizei
