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Israel kündigt Zusammenarbeit mit UNESCO auf

JERUSALEM, 17.10.2016 (FJ) – Israel hat seine Zusammenarbeit mit der UNESCO nach deren umstrittenen Resolution aufgekündigt. In Folge des Entschlusses, der jede jüdische Verbindung zum Tempelberg und der Klagemauer in Jerusalem leugne, würde man die Kooperation mit der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur einstellen, erklärte Bildungsminister Naftali Bennett.

„Die Resolution leugnet die Geschichte und fördert den Terrorismus. […] Die westliche Welt sollte sich gegen die UNESCO und die Anerkennung des Terrorismus stellen“, begründete Bennett, der als Präsident der israelischen Nationalkommission in der UNESCO fungiert, die Entscheidung.

Die Empörung über den Resolutionsentwurf ist nicht nur in Israel groß: auch amerikanische Abgeordnete haben die Entscheidung scharf kritisiert und die UNESCO aufgefordert, „die Jerusalemer Geschichte nicht umzuschreiben“. Der Text zum Thema „besetztes Palästina” ignoriere jede jüdische Beziehung zum Tempelberg in Jerusalem. Statt als neutrales Organ zu handeln, ergreife die UNESCO Partei.

Ban: „Die Resolution fördert ausschließlich Gewalt“

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon distanzierte sich am Sonntag von der Resolution. „Der Generalsekretär bekräftigt die Bedeutung der Jerusalemer Altstadt und ihrer Mauer für die drei monotheistischen Religionen. […] Die Al-Aksa-Moschee / Al-Haram al-Sharika, der heilige Schrein der Muslime, ist auch der Tempelberg, dessen westliche Mauer der heiligste Ort im Judentum ist“, heißt es in einer Erklärung von Ban. Die Resolution diene nicht dem Frieden, sondern fördere ausschließlich Gewalt und Radikalismus.

Auch UNESCO-Chefin Irina Bokova äußerte sich enttäuscht. „Wenn [politische] Klüfte in die UNESCO übergehen, in eine Organisation, die dem Dialog und dem Frieden gewidmet ist, hindert uns das daran, unsere Mission zu erfüllen“, so Bokova. Die Chefin hat keine offizielle Kontrolle über Beschlüsse, über die von den Mitgliedsstaaten abgestimmt wird. Die Palästinensische Autonomiebehörde kritisierte daraufhin Bokovas „Unterstützung Israels“.

UNESCO verurteilt israelische Aggressionen gegen Muslime

Der jüdische Begriff „Tempelberg” erscheint kein einziges Mal in der Resolution. Stattdessen wird die Bedeutung des „Haram al-Scharif”, so der arabische Name des Berges, für Muslime festgehalten. Damit ignoriert die UNESCO zahlreiche schriftliche Belege und archäologische Beweise. Zusätzlich werden vermeintliche Aggressionen der Israelis gegen Muslime auf dem Hügel verurteilt, nicht jedoch muslimische Randalierer in der Al-Aksa-Moschee.

Die UNESCO-Kommission für auswärtige Beziehungen nahm den Inhalt der Resolution mit einer Mehrheit von 24 zu sechs Stimmen an. Jetzt wird sie dem Vorstand der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur vorgelegt werden.

Foto: Flash90/Yonatan Sindel

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