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Schindler-Fabrik soll Holocaust-Gedenkstätte werden

BRNENEC/JERUSALEM, 10.11.2016 (FJ) – Mehr als 1.200 Juden wurden in der Schindler-Fabrik eingesetzt, um sie vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren. Die stillgelegte Fabrik in der Tschechischen Republik, in der der deutsche Industrielle Oskar Schindler die jüdischen Arbeiter beschäftigte, um sie vor den Gaskammern zu schützen, soll eine Holocaust-Gedenkstätte werden. Ein Mahnmal ist es bereits.

Im Oktober hatte das tschechische Kulturministerium die einstige Fabrik im ostböhmischen Brnenec (früher Brünnlitz) unter Denkmalschutz gestellt. Teile des Geländes wurden zum Kulturdenkmal erklärt. Das Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg dem NS-Konzentrationslager Groß-Rosen zugeordnet.

Eine tschechische Stiftung plant nun, die verfallene Fabrik in Brnenec wieder aufzubauen und eine Holocaust-Gedenkstätte mit Museum und Ausstellung, die sich mit Schindlers Lebens befasst, zu schaffen. Eine Eröffnung ist für 2019 geplant. Die Organisation glaubt, dass eine Gedenkstätte mehr Besucher in die Region locken würde. Ein anderes ehemaliges Schindler-Werk in Krakau wurde bereits in ein Museum umgewandelt und zieht viele Touristen in die polnische Stadt.

Schindlers Liste“ weltbekannt

Während des Zweiten Weltkrieges und der Nazi-Herrschaft Adolf Hitlers rettete Oskar Schindler (1908-1974) das Leben vieler Juden, indem er sie in seiner Emaille- und Munitionsfabriken im Nazi-besetzten Polen und Tschechien einsetzte. Seine Fabriken galten als „Betrieb zur Herstellung kriegswichtiger Güter“. Die Namen der zu rettenden Juden hielt Schindler auf einer Liste fest. Die Geschichte wurde später von Steven Spielberg verfilmt („Schindlers Liste“).

Oskar Schindler und später auch seiner Frau, wurde 1967 der Titel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen. Ein Ehrentitel, den der israelische Staat an Personen vergibt, die während des Zweiten Weltkrieges Juden vor der Ermordung gerettet haben.

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