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Leonard Cohen im Yom Kippur-Krieg

JERUSALEM, 11.11.2016 (DL) – Auch ganz Israel trauert um den legendären jüdischen Singer-Songwriter Leonard Cohen, der im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

1973 war Leonard Cohen auf einer Performance-Tour auf der Insel Hydra in Griechenland. Seine Frau Suzanne und sein Sohn Adam waren bei ihm. Als Cohen hörte, dass der Krieg begonnen hatte, flog er von Athen nach Tel Aviv, um in diesen schwierigen Zeiten an der Front zu sein. Für die Soldaten war seine Show ein außergewöhnliches Ereignis. Es war eine musikalische Flucht aus der Hölle.

Der Sänger Oshik Levi erinnert sich: Jeder, der Cohen traf und mit ihm während seines Aufenthalts in Israel sprach, beschreibt ihn als bescheidenen und sanften Mann. “Auf einigen Stützpunkten versuchte ich, für ihn bevorzugte Behandlung zu erhalten: ein Raum zum Schlafen, anständige Nahrung, anstelle von Armeerationen. Aber er wollte es nicht gestatten“, sagt Levi mit einem Lächeln.

Er hat sich nie beklagt – nicht ein einziges Mal“

»Wir drei haben in Schlafsäcken in der Kantine geschlafen oder uns einen anderen Platz zum Schlafen gesucht. Cohen hat sich nie über etwas beklagt. Nicht ein einziges Mal.”

Während einer Show, ehe Cohen “So Long, Marianne” sang, sagte er den Soldaten: „Dieses Lied solltet Ihr zu Hause hören, mit einem Drink in der einen Hand und den anderen Arm um eine Frau, die Ihr liebt. Ich hoffe, dass Ihr das bald erleben werdet.“

Nun ist der große Poet, Sänger und Songschreiber gestorben. Möge sein Andenken ein Segen sein.

 

Foto: Flash90/Marko, Leonard Cohen bei einem Konzert in Ramat Gan 2009

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