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Muslime protestieren gegen geplantes Lautsprecher-Gesetz

JERUSALEM, 20.11.2016 (FJ) – Rund 2000 Muslime haben in Israel gegen das geplante Lautsprecher-Gesetz protestiert. Die israelische Regierung will durch die neue Vorschrift verbieten, dass die Muezzine ihren Gebetsruf von den Minaretten der Moscheen über Lautsprecher erschallen lassen. Die Lärmbelästigung sei Angehörigen anderer Religionen nicht zuzumuten, argumentieren die Befürworter des Gesetzes.

Vorwurf: Rassistisches Gesetz

In den arabisch-israelischen Städten Kafr Qasim, Tayibe, Kafr Kanna und Rahat gingen Muslime gegen das Vorhaben auf die Straße. Sie forderten, das Gesetz dürfe nicht in Kraft treten. Auf Protestplakaten war zu lesen: „Bringt die Rassisten zum Schweigen, nicht die Muezzine“ und „Rassistisches Gesetz“. Der Bürgermeister von Kafr Qasim, Adel Badir, schloss sich den Protestierern an. Das Nachrichtenportal ynetnews zitiert ihn so: „Wir wurden hier mit Alluah Akbar („Allah ist größer“) geboren, und wir werden auch weiterhin „Alluah Akbar“ sagen.“

Massiven Widerstand angekündigt

Aufgebrachte Protestierer erklärten, wenn das Lautsprecher-Gesetz komme, werde es im Land keine Ruhe geben: „Wir werden mit aller Macht dagegen kämpfen. Arreste, Anklagen und Untersuchungen schrecken uns nicht. Die israelische Regierung muss verstehen, dass sie mit der Verletzung der Religion der Muslime eine rote Linie überschreitet.“

Die Muslime forderten die israelische Regierung auf, sich mit anderen Lärmquellen auseinander zu setzen, zum Beispiel Fluglärm über dicht besiedelten Regionen.

Mehr zum Gesetzentwurf der israelischen Regierung lesen Sie hier: https://www.fokus-jerusalem.tv/2016/11/14/moscheen-ohne-lautsprecher-minister-stimmen-gesetzesentwurf-zu

Bild: die Spitze des Minaretts der Al Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Templberg im Licht des Vollmonds. Foto: Matanya Tausig/Flash90

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