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Riesige Waldbrände halten Israels Feuerwehr in Schach

UPDATE: Größtes Feuer seit der Karmel-Katastrophe 2010; Israels Behörden schließen Brandstiftung nicht aus

Israels Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, zieht es in Betracht, andere Länder im Kampf gegen das Feuer um Hilfe zu bitten. „Wir überlegen, Vereinbarungen mit Griechenland und Kroatien umzusetzen und von dort zusätzliche Feuerwehrflugzeuge nach Israel fliegen zu lassen“, so Erdan. Er sprach vom „größten Löscheinsatz seit der Karmel-Katastrophe“.

Die Waldbrände im Karmel-Gebirge im Jahr 2010 waren die größten und verheerendsten in der Geschichte Israels. Dabei kamen 44 Menschen ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. Über 50 Quadratkilometer Gebiet brannten dabei nieder, über 70 Gebäude wurden komplett zerstört.

Die Ursache des Feuers konnte noch nicht bestimmt werden. Die Behörden schließen Brandstiftung derzeit nicht aus. Erdan kündigte intensive Untersuchungen durch Polizei und Feuerwehr an.

 

ZICHRON YAAKOV, 23.11.2016 (FJ) – Seit Tagen kämpfen Feuerwehrleute in der Stadt Zichron Yaakov südlich von Haifa gegen heftige Waldbrände an. Aufgrund starker Winde entfachte das beinah gelöschte Feuer in der Nacht zum Mittwoch wieder neu. Acht Flugzeuge und über 40 Fahrzeuge der Feuerwehr waren im Einsatz.

Israels Polizeichef Roni Alsheich warnte, dass die Wetterbedingungen in den kommenden Tagen die Wahrscheinlichkeit von weiteren Waldbränden erhöhen würde. „Wir haben einige harte Tage hinter und und wir rechnen damit, dass die nächsten Tage keinesfalls weniger schwierig sein werden“, so Alsheich bei einer Pressekonferenz. Experten sehen den Grund für die vermehrten Brände in den ungewöhnlich trockenen Wetterbedingungen und starken Winden.

Laut Angaben der Feuerwehr war das Feuer in der Nacht zum Mittwoch fast gelöscht worden. Plötzlich auftretende Winde fachten die Glut jedoch erneut an und das Feuer breitete sich auf weitere Gebiete aus. Die Flammen gingen in den angrenzenden Ortschaften auf dutzende Häuser über, sodass die Polizei die Umgebung komplett räumen musste. Über 30 zivile Feuerwehreinheiten und 12 militärische versuchten, das Feuer in den Griff zu bekommen.

Angst vor Diebstählen: Polizei bewacht evakuierte Häuser

Die Polizei sperrte den Zugang zu drei Vierteln komplett ab. Aufgrund anhaltender Lebensgefahr dürften die Bewohner erst am Freitag in ihre Wohnungen zurückkehren.Trotz der Warnungen waren einige Menschen bereits am Dienstag in ihre Häuser zurückgekehrt. Wegen des erneuten Aufloderns der Flammen mussten sie wieder evakuiert werden.

„Aufgrund des Feuers wurden Wohnungen und sonstiges Eigentum stark beschädigt“, erklärte Polizeichef Roni Alsheich. Glücklicherweise konnten alle Personen rechtzeitig evakuiert werden, sodass niemand verletzt wurde. Die Polizei kündigte an, dass Beamte in der Gegend der beschädigten Häuser Wache halten würden, sodass es zu keinen Diebstählen kommen würden.

Auch in der Nähe von Nesher, einem Vorort von Haifa, im Etzion-Block südlich von Jerusalem und in der Nähe von Rosh Tzurim wurden Waldbrände gemeldet. Die Luftverschmutzung in den Ortschaften nahe der Waldbrände hat wegen der hohen Rauchentwicklung stark zugenommen. Das Umweltschutzministerium forderte die Bewohner der umliegenden Städte deshalb auf, in ihren Häusern zu bleiben und sämtliche Fenster und Türen zu schließen.

Video: Direkt vor dem Haus von Alyosha und Jody Ryabinov toben die Flammen. Erst vor einem Monat hatte Fokus Jerusalem den israelischen Pianisten und seine Frau bei deren Besuch in Deutschland interviewt.

 

Foto: Flash90/Meir Vaaknin

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