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Waldbrände breiten sich weiter aus: Netanjahu vermutet Brandstiftung

JERUSALEM, 24.11.2016 (FJ) – Premierminister Benjamin Netanjahu hat bestätigt, dass bewusste Brandstiftung hinter den in Israel tobenden Waldbränden stecken könnte. Außerdem erklärte er, Israel hoffe bei den Löscharbeiten auf Hilfe aus dem Ausland.

„Es gibt einige Indizien für Brandstiftung“, unterstrich Netanjahu bei seinem Besuch in der Kommandozentrale der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Dort wurde er vom Polizeichef Roni Alsheich und Gilad Erdan, dem Minister für öffentliche Sicherheit, über die aktuelle Lage der Löscharbeiten informiert. Einzelheiten zu den Vorwürfen der Brandstiftung gab Netanjahu keine.

Bildungsminister Naftali Bennett war in einem Posting auf Twitter deutlicher: „Nur diejenigen, denen das Land nicht gehört, sind in der Lage, es in Brand zu setzen“. Laut Gilad Erdan sei die Hälfte der derzeitigen Waldbrände im Land auf bewusste Brandstiftung zurückzuführen.

Ein Jerusalemer Feuerwehrmann teilte dem israelischen Armeeradio mit, dass zwei Brände nahe der Hauptstadt vermutlich durch Fahrlässigkeit verursacht worden waren. In anderen Teilen des Landes könnte es sich jedoch um Brandstiftung handeln.

Lokale Einsatzkräfte schaffen Löscharbeiten nicht allein

Anhaltende Waldbrände haben vom Norden Israels bis in die Region um Jerusalem zahlreiche Häuser zerstört und zu einer Massenevakuierung in mehreren Ortschaften geführt. Durch die Wetterbedingungen – extrem trockene Luft und starke Winde – werden selbst fast gelöschte Flammen immer wieder entfacht. Experten warnen davor, dass sich die Situation in den nächsten Tagen weiter verschlimmern könnte. Lokale Einsatzkräfte könnten diese Löscharbeiten nicht alleine stemmen. Die Regierung hofft deshalb auf Unterstützung durch Griechenland, Zypern, Kroatien, Russland, Italien und möglicherweise die Türkei.

Am gestrigen Mittwoch hatten die Einsatzkräfte mit einem großen Feuer in den Hügeln um Jerusalem zu kämpfen. Die Bewohner des Dorfes Nataf westlich der Hauptstadt waren gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Bewohner der angrenzenden Orte wurden bereits vorgewarnt, dass auch sie evakuiert werden müssten, falls sich das Feuer weiter ausbreite. 25 Feuerwehrteams und vier Flugzeuge versuchen, die Flammen in den Griff zu bekommen.

Vier Bauarbeiter, die eine Straße in der Nähe des Dorfes Nataf gepflastert hatten, wurden in diesem Zusammenhang von der Polizei festgenommen. In einer Erklärung der Behörden heißt es, die Ermittler würden untersuchen, ob Fahrlässigkeit der Arbeiter zu dem Brand geführt habe.

In der Zwischenzeit sind Feuerwehrleute in Zichron Yaakov weiter mit den Löscharbeiten beschäftigt. Dutzende Häuser wurden von den Flammen komplett verschlungen. „Wir rechnen damit, dass die Bewohner in den kommenden Tagen wegen Lebensgefahr nicht in ihre Häuser zurückkehren können“, erklärte ein Polizist.

 

Foto: Flash90/Yonatan Sindel

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