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Messerstecher von Tel Aviv muss lebenslang hinter Gitter

TEL AVIV, 28.11.2016 (FJ) – Der palästinensische Terrorist Raed K., der im vergangenen Jahr in Tel Aviv zwei Israelis erstochen hat, muss den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das Bezirksgericht in Tel Aviv verurteilte ihn heute zu zweimal lebenslanger Haft und zusätzlichen 20 Jahren hinter Gittern. Der 37-Jährige hatte am 19. November 2015 in einer Synagoge im Süden von Tel Aviv die beiden Juden Reuven Aviram (51) und Aharon Yesiav (32) mit zahlreichen Messerstichen getötet. Außerdem versuchte er bei seinem Terrorangriff drei weitere Menschen umzubringen.

Vor Gericht hatte er die Bluttat zugegeben. Die Ermittlungen haben ergeben, dass K. ein Messer mit einer 23 Zentimeter langen Klinge aus dem Kebab-Restaurant an sich nahm, in dem er arbeitete. Mit der Waffe ging er in den zweiten Stock des Gebäudes, wo sich rund ein Dutzend Männer zum jüdischen Nachmittagsgebet versammelt hatten. Er stach unzählige Male auf seine beiden Opfer ein. Die übrigen Beter schlossen die Tür zur Synagoge, in die sich der Terrorist dann gewaltsam Zutritt zu verschaffen suchte. Nach einem mehrminütigen Kampf erschien die Polizei und überwältigte den Täter, der bis dahin drei weitere Menschen verletzt hatte.

Wollte als Märtyrer sterben“

K. erklärte bei seiner Vernehmung, er habe als Märtyrer sterben wollen. Bei einer Anhörung des Gerichts gab der Messerstecher an, er bereue seine Tat, und begann zu weinen. Er ist Vater von fünf Kindern, darunter Zwillinge, die erst kürzlich zur Welt gekommen sind.

In seinem Schlusswort, vor der Urteilsbegründung, erinnerte K. an die palästinensische Familie Dawabshe. Bei einem Brandanschlag, der mutmaßlich von jüdischen Extremisten verübt wurde, waren drei Angehörige dieser Familie umgekommen. „Sie bringen uns um. Warum bringt Ihr uns um? Das ist alles, was ich zu sagen habe“, erklärte der Angeklagte, der wie die Familie Dawabshe aus dem arabischen Dorf Duma stammt..

Hat bekommen, was er verdient“

Alex, der Bruder von Reuven Aviram, einem der Opfer des Terroristen, kommentierte das Urteil gegenüber den israelischen Medien so: „Meiner Ansicht nach haben ihm die Richter das gegeben, was er verdient. Als Mörder soll er das Gefängnis nicht mehr verlassen, nicht mehr das Tageslicht oder seine Familie sehen. Er hat Juden umgebracht, und sein Platz ist für den Rest seines Lebens im Gefängnis.“

Foto: Sicherheitskräfte am Tatort in Tel Aviv.

Bild: Zaka Tel Aviv / Moti Karelitz

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