Minister Ariel schenkt Medwedew unerlaubt eine Drohne
JERUSALEM, 06.12.2016 (FJ) – Bei dem letzten Besuch des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew hat Israels Landwirtschaftsminister Uri Ariel dem Gast offenbar eine Drohne geschenkt – illegalerweise. Jetzt hat der Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit Premierminister Benjamin Netanjahu dazu aufgefordert, Ariel für sein Handeln zu verwarnen.
Ariel überreichte Medwedew die Drohne im Wert von 200.000 Schekel (knapp 50.000 Euro), obwohl sie noch von Forschern der Agrarforschungsorganisation Volcani Center genutzt wurde. Nachdem er dies „festgestellt“ habe, erklärte der Generalstaatsanwalt, er ziehe es in Erwägung, ein Disziplinarverfahren gegen den Minister für Landwirtschaft einzuleiten.
In einem Brief Mandelblits heißt es, er sehe „das Verhalten des Ministers, der eine Drohne an den russischen Premier gab, als sehr ernst an“. Es sei ein Widerspruch gegen das Gesetz und wäre ohne Genehmigung und Prüfung der Umstände durchgeführt worden.
US-Botschaft äußert Besorgnis
Der Generalstaatsanwalt gab bekannt, dass er Benjamin Netanjahu informiert habe. Dieser hätte sich an einen Beauftragten des öffentlichen Dienstes gewandt, damit das Verhalten Ariels gründlich prüfen werde. Es bestehe die Möglichkeit, dass man ein Disziplinarverfahren einleiten würde. Mandelblit habe sich laut seinem Brief auch an den Generalwirtschaftsprüfer gewandt, damit man die entsprechenden Richtlinien ändere. So sollten ähnliche Situationen in Zukunft vermieden werden.
Kurz nachdem der Vorfall öffentlich wurde, äußerte ein amerikanischer Beamter der US-Botschaft in Israel Besorgnis über Ariels Entscheidung, Medwedew die Drohne zu geben. „Die USA fordern Informationen der israelischen Behörden, um festzustellen, ob amerikanische Technologien in der Drohne eingebaut waren“, erklärte der Beamte einige Tage nach Ariels Handlung, die möglicherweise Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Foto: Netanjahu und Medwedew bei dessen Israel-Besuch im November 2016 (Quelle: Facebook/Dimitri Medwedew)
