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Amona: Lage spitzt sich zu und keine Einigung in Sicht

AMONA, 15.12.2016 (FJ) – Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag haben die Bewohner von Amona erklärt, warum sie ihre Siedlung nicht in ein anderes Gebiet verlegen werden. Die israelische Regierung hatte der Bevölkerung Amonas einen Kompromiss angeboten, nach dem sie in ein anderes Gebiet im Außenposten hätten umziehen können. Die Bedingung dafür wäre gewesen, dass sie der Evakuierung ihrer ursprünglichen Heimat einwilligen.

Die Siedlung soll am 25. Dezember geräumt werden. Der Oberste Gerichtshof hatte die Siedlungen für illegal erklärt, da sie seiner Ansicht nach auf privatem palästinensischen Land errichtet worden seien. Die jüdischen Siedler bestreiten das.

„Der Staat hat sich zu nichts verpflichtet und uns die Pistole an die Brust gesetzt“, erklärte Avichai Boaron, der den Kampf gegen die Evakuierung anführt. „Wir haben unsere Häuser geopfert, aber wir werden nicht zustimmen, dass wir auch die Seelen unserer Kinder zerstören.“

Bei genauer Betrachtung der Details des Vorschlags der Regierung hätte man gemerkt, dass sich die Regierung nicht dazu verpflichtet, das Versprechen auch einzulösen. Boaron bezeichnete das Dokument mit dem Kompromiss als ein „Stück Schweizer Käse“. „Wir waren bereit, der Zerstörung unserer Häuser durch einen Umzug zuzustimmen, solange wir als jüdische Stadt auf den Hügeln bleiben und solange unserer Kinder weiteren den Weg ihrer Kindheit gehen können“, so Boaron.

Angesichts der Tatsache, dass es dafür jedoch keine Garantie gebe, die dies gewährleistete, hätten die Einwohner von Amona mit absoluter Mehrheit den Vorschlag abgelehnt, betonte Boaron.

Man reißt keinen Menschen aus seinem Zuhause!“

„Es ist noch nicht zu spät, die schlimmen Szenen einer erzwungenen und schmerzhaften Räumung zu verhindern“, erklärte der Anführer vor den Zuhörern. „Man reißt keinen Menschen aus seinem Zuhause. Wir wollen eine ausdrückliche Verpflichtung, die besagt, dass die Bewohner dieser Stadt in der Lage sein werden, von ihren Häusern in ein anderes Haus zu ziehen. Ein Kind aus seinem Spielzimmer oder seinem Bett zu reißen, ist eine Gewalttat.“

Auf die Frage, ob die Bewohner sich gewaltsam gegen die Räumung und die Sicherheitskräfte stellen werden, antwortete Boaron, der Widerstand sei „legitim und demokratisch“. Er versicherte jedoch, dass der Widerstand „passiver Natur“ sein werde und forderte ganz Israel auf, sich an die Seite der Bewohner Amonas zu stellen.

 

In unserer neusten Ausgabe des TV-Magazins „Fokus Jerusalem“ widmen wir uns der „Zerreißprobe Amona“ – am Samstag um 16:30 Uhr und am Sonntag um 19:30 Uhr auf BibelTV!

 

Foto: Fokus Jerusalem

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