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2.000 Jahre alte Münze aus der Zeit des Makkabäeraufstandes gefunden

JERUSALEM, 20.12.2016 (FJ) – Pünktlich zu Chanukka ist eine 2.000 Jahre alte Münze des Makkabäeraufstands in Jerusalem gefunden worden.

Die Münze stammt aus der Zeit des Königs Antiochos IV. Epiphanes (um 200 v. Chr.). Antiochos IV. ordnete die Vernichtung der Juden an. Während seiner Herrschaft fand der Aufstand der Makkabäer statt, an den heute noch während des Chanukkafestes gedacht wird. Die 2.000 Jahre alte Bronzemünze wurde in der archäologischen Stätte beim Davidsturm in Jerusalem gefunden.

Nach jahrzehntelangen Ausgrabungen an der Davidszitadelle hatte niemand mehr mit einer solchen Entdeckung auf dem Museumsgelände gerechnet. Bei routinemäßigen Reinigungs- und Wartungsarbeiten bemerkte die Museumsmitarbeiterin Orna Cohen ein Metallobjekt zwischen den Steinen der hasmonäischen Mauer in der Zitadelle. Eine Untersuchung ergab, dass es sich um eine bronzene Prutah handelte – eine Münze, die vor über 2.000 Jahren im Umlauf war. Auf der Vorderseite der Münze ist Antiochos IV. mit einer Krone zu sehen. Die Rückseite trägt das Bild einer Göttin, die in einen Schal gewickelt ist. Obwohl auf der Münze keine Jahreszahl eingeprägt ist, wissen die Mitarbeiter des Davidsturm-Museums, dass „die Münze in Acre geprägt wurde, das damals Ptolemais hieß. Das war zwischen 172 und 168 v. Christus,“ erklärt Museumsdirektorin Eilat Lieber.

Die Zitadelle war vor 2.200 Jahren unter griechischer Herrschaft errichtet worden. Die griechischen Eroberer hatten zur der Zeit eine Burganlage errichtet, um den Zugang zum Jüdischen Tempel zu kontrollieren, den sie ihrem Gott Zeus weihten. Die fortschreitende Zwangshellenisierung der Hebräer führte schließlich zum Makkabäer-Aufstand, bei dem es gelang, den Tempel zurückzuerobern. Es war ein Sieg einer schwachen Minderheit im Kampf um religiöse Autonomie und hat seitdem als Mythos für die Stärke der jüdischen Gemeinde einen wichtigen Platz in der Geschichte des Judentums eingenommen. 164 v. Chr. wurde der Tempel wiedereingeweiht, nachdem dieser durch griechische Götterstatuen entweiht worden war.

“Es ist aufregend, dass wir im Winter 2016 Antiochus zwischen Steinen gefunden haben und ihm sagen können: Wir sind immer noch hier, um Chanukka zu feiern – und wie!” erklärt Museumsdirektorin Eilat Lieber stolz. Sie fügt hinzu, dass “die Münze historische Berichte stützt und beweist, was hier stattgefunden hat.”

Foto: Israel Antiquities Authority

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