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Nach Terroranschlag: Armee veröffentlicht Namen der Opfer

JERUSALEM, 09.01.2017 (FJ) – Die israelische Armee hat die Namen der vier Soldaten veröffentlicht, die bei dem Terroranschlag in Jerusalem getötet wurden. Die drei Frauen Yael Yakutiel (20) aus Givatayim, Shir Hajaj (22) aus Ma‘ale Adumim, Shira Tzur (20) aus Haifa und Erez Orbach (20) aus Alon Shvut sind die Opfer des grausamen Anschlags mit einem Lastwagen am Sonntag. 17 weitere Offiziere und Kadetten wurden verletzt.

Namen Opfer Anschlag Jerusalem

Erez Orbach (o.l.), Yael Yakutiel (o.r.), Shira Tzur (u.l.) und Shir Hajaj (u.r.)

Die Familien der Verstorbenen seien informiert worden, erklärte ein Sprecher der Armee. „Wir standen an unserer Tür und beteten, dass sie [die Soldaten, die die traurige Nachricht überbringen] nicht kommen würden“, so Merav Hajaj, die Mutter von Shir und ihr Vater fügte hinzu: „Das sind alles unsere Kinder. Wir schicken sie zur Armee und wir wissen, dass es sein könnte, dass sie nicht zurückkommen. Aber meinen Sie, ich hätte geglaubt, das könnte tatsächlich passieren? Niemals.“

Das amerikanische Außenministerium hat den Anschlag in Jerusalem aufs Schärfste verurteilt. Es gebe absolut keine Rechtfertigung für diese brutalen und sinnlosen Angriffe. „Wir verurteilen die Verherrlichung des Terrorismus […] und fordern alle auf, eine klare Botschaft zu senden, dass Terrorismus nicht geduldet werden darf“, heißt es in einer Erklärung. Auch Deutschlands Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich geschockt: „Wir stehen in diesen schweren Stunden an der Seite unserer israelischen Freunde.“

Netanjahu: Attentäter vermutlich IS-Anhänger

Einer der Kadetten, die das Feuer auf den Terroristen im Lastwagen eröffneten, schilderte den Anschlag: „Wir waren auf Patrouille und standen an einem Posten in Jerusalem, als wir einen lauten Schlag hörten und uns umdrehten. Da sahen wir den Lastwagen, der auf dem Bürgersteig in die Kadetten fuhr. Erst dachten wir, es sei ein Unfall, aber der Fahrer blieb nicht stehen.“

Mittlerweile hat Premierminister Benjamin Netanjahu mitgeteilt, es handele sich bei dem Attentäter „allen Anzeichen nach“ um einen IS-Anhänger. „Wir kennen die Identität des Angreifers, der allen Hinweisen zufolge den ‚Islamischen Staat‘ unterstützte.“ Er sehe eine Verbindung zwischen dem Anschlag und ähnlichen Attacken in Nizza oder Berlin. Bei einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts wurde nach dem Vorfall unter anderem beschlossen, das Haus des Attentäters zu zerstören und seine Leiche nicht an die Familie zu übergeben.

In Gaza sind Tausende Hamas-Aktivisten und Unterstützer auf die Straße gegangen. Sie feierten den Terroristen, der den Lastwagen gefahren hatte. Bei dem Marsch wurden anti-israelische Slogans gerufen und Süßigkeiten verteilt. Die „Islamische Party“ solle eine Nachricht der Ermutigung für jeden Dschihadisten sein, der einen Anschlag gegen den zionistischen Gegner ausführe, erklärte Hamas-Führer Fathi Hamad.

Am Sonntag raste ein Palästinenser im Ostteil Jerusalems mit einem Lastwagen gezielt in eine Gruppe von Soldaten. Der 28 Jahre alte Attentäter, der aus dem arabischen Ortsteil Dschabal Mukaber stammt, wurde erschossen.

 

Foto: privat

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