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Dank israelischen Ärzten: Palästinensische Kinder können hören

JERUSALEM, 20.02.2017 (FJ) – 16 gehörlose palästinensische Kinder konnten nach Operationen in einem israelischen Krankenhaus zum ersten Mal hören. Bei den Operationen wurden Hörprothesen für Gehörlose, so genannte Cochlea-Implantate, eingesetzt.

Laut israelischen Medienberichten führten Ärzte des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem die Eingriffe im Laufe der vergangenen Monate durch. Die letzten sechs Operationen fanden in den vergangenen Tagen statt.

Die Nachrichtenwebseite Ynet zitierte die verantwortliche Ärztin Dr. Michal Kaufmann. Diese bezeichnete die Durchführung der Eingriffe aufgrund der „logistischen Herausforderung“ als schwierig. „Das Verteidigungsministerium verlangte mehrere Genehmigungen“, erklärte Dr. Kaufmann und fügte hinzu, dass „einige Kinder ohne Krankenakte ankamen und umfangreiche Tests erforderlich waren“. Das hätte zusätzliche Zeit und Mühe gekostet.

Organisation von Schimon Peres unterstützt palästinensische Kinder

Bei der Operation wird ein kleines elektronisches Implantat direkt in den Cochlea-Hörnerv im Ohr eingesetzt. Das Implantat wandelt Schall in elektrische Impulse um, durch die der Hörnerv im Innenohr stimuliert wird. So können Sprache und Geräusche wieder wahrgenommen werden.

Die durchgeführten Operationen waren Teil eines Programms des „Peres Center for Peace“. Die gemeinnützige Organisation wurde vom früheren israelischen Präsidenten Schimon Peres gegründet. Ziel ist die Unterstützung von palästinensischen Kindern im so genannten Westjordanland und im Gazastreifen.

Dr. Kaufmann nannte die Operationen der Organisation ein „erstaunliches Projekt“. „Es gibt den Kindern die Möglichkeit, aus ihrer Welt des Schweigens herauszukommen und ihr Leben normal und vollständig zu leben“, zeigte sich Kaufmann glücklich.

„Diese Kinder konnten vor der Operation nicht sprechen, sie waren abgeschottet von ihrer Umgebung“, so die Ärztin. Dank der Chirurgie könnten die Kinder nun selbst kommunizieren und am Alltagsgeschehen teilnehmen. „Wir sind überglücklich, dass wir einen Beitrag leisten konnten zu einem so enormen Wandel in ihrem Leben“, betonte Michal Kaufmann.

 

Foto: Flash90/Nati Shohat

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