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Krankenhaus-Reinigungskraft wird spontan Geburtsgehilfin

REHOVOT, 02.03.2017 (FJ) – Sechs Jahre hatte Ofra Grady Kreißsäle im Kaplan-Krankenhaus geputzt und in Stand gehalten. Tausende Geburten hat sie so miterlebt, darunter auch die ihrer elf Enkel. Sie selbst war noch nie als Helferin bei einer Entbindung anwesend. Das sollte sich schneller ändern, als Ofra Grady erwartete.

Eigentlich wollte die Frau nur ihre Tochter Einav in Bnei Ayish, 15 Kilometer westlich von Ashdod besuchen. Dort fand sie die hochschwangere Einav schreiend vor: „Ich glaube, ich bekomme mein Baby!“ Ofra rief ihren Ehemann zur Stelle, der die beiden in sein Auto lud und ins Kaplan-Krankenhaus fahren wollte. Doch alle Eile half nichts.

Überraschung bei der Ankunft im Krankenhaus

Ofra Grady beschloss, das Kind ihrer Tochter im Auto zu entbinden. Alles, was sie während ihrer Arbeit im Kreißsaal erlebt hatte, machte sich jetzt bezahlt. Sie half der werdenden Mutter und wickelte das Neugeborene bald darauf in eine Decke. Die große Erleichterung kam, als der kleine Junge seinen ersten Schrei von sich gab.

Insgesamt 18 Jahre hatte Grady im Kaplan-Krankenhaus in Rehovot, südlich von Tel Aviv, gearbeitet. Dort war sie in der geburtshilflichen Ambulanz tätig als Reinigungskraft. Ein informiertes Team der Geburtshilfe-Station wartete bereits am Kaplan-Krankenhaus. Statt einer hochschwangeren Frau fanden sie im eintreffenden Auto zu ihrer Überraschung allerdings eine erschöpfte Mutter, ein gesundes Baby und ihre Mitarbeiterin vor, die gerade Geburtshelferin geworden war. Offenbar hatte Ofra Grady in ihrer Arbeitszeit mehr gelernt, als ihr bewusst war.

 

Foto: Kaplan Medical Center (Ofra Grady hält ihren Enkel im Arm, daneben ihre Tochter und ein Krankenhausmitarbeiter im Auto)

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