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Holocaust-Gedenktag: Israel erinnert an ermordete Juden

JERUSALEM, 24.04.2017 (FJ) – Israel gedenkt der sechs Millionen Juden, die während des Holocaust ums Leben kamen.

Am gestrigen Sonntagabend hat die jährliche Gedenkfeier für die Opfer begonnen. Über 2.500 Holocaust-Überlebende nahmen an der großen Zeremonie teil. „Ihre Identitäten zurückholen: Das Schicksal des Einzelnen während des Holocaust“ – diesem Thema hatte sich die Veranstaltung an der Gedenkstätte Yad Vashem verschrieben. Präsident Reuven Rivlin, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Yad Vashem-Vorsitzende Avner Shalev sprachen im Namen der Überlebenden.

Der Jom haScho‘a, der „Tag des Gedenkens an Shoa und Heldentum“, ist ein israelischer Nationalfeiertag zu Ehren der sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zwischen 1933 und 1945 zum Opfer fielen. Zudem wird an das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer erinnert. Während Jom haScho’a sind die meisten öffentlichen Einrichtungen in Israel geschlossen, im Fernsehen und Radio laufen keine Unterhaltungssendungen, sondern Trauermusik oder Dokumentationen zum Holocaust. Alle Fahnen landesweit wehen auf halbmast.

Gesegnet sind die, dank denen wir heute hier sind.“

„Ich stehe hier […] im Namen unserer Brüder und Schwestern, den Holocaust-Überlebenden, die für ihre Existenz, ihr Judentum und ihr Menschenbild gekämpft haben. In ihrem Namen sage ich: ‚Gesegnet sind die, die uns unterstützt haben und dank denen wir am heutigen Tag hier sind.‘“, so Rivlin. „Die Gaskammern wurden nicht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gebaut. Sie wurden mit einem Ziel gebaut: das jüdische Volk zu vernichten“, erinnerte der Präsident die zahlreich erschienenen Teilnehmer. Netanjahu betonte die heutige Stärke des jüdischen Staates. „Von einem hilflosen Volk sind wir zu einem mächtigen Land geworden, das sich mit einer der stärksten Armeen verteidigen kann“.

Benjamin Netanjahu mit Max Privler, einem der Fackel-Anzünder

Benjamin Netanjahu mit Max Privler, einem der Fackel-Anzünder

Während der Zeremonie entzündeten sechs Überlebende des Völkermords der deutschen Nationalsozialisten Fackeln, die an die Opfer erinnern sollten. Dabei wurden Kurzfilme über diese sechs Menschen gezeigt. Auch der israelische Sänger Roni Dalumi, Schauspieler Adir Miller und die Ehrengarde der Fallschirmjäger der israelischen Armee nahmen am Gedenktag teil.

Am heutigen Montag um 10 Uhr stand zwei Minuten lang ganz Israel still. Das öffentliche Leben wurde durch Sirenengeheul unterbrochen und kam für zwei Minuten zum Erliegen. Bei der anschließenden Zeremonie in der Gedenkhalle in Yad Vashem in Jerusalem wurden die Namen der von Holocaust-Opfern vorgelesen, bevor die Kranzniederlegungen stattfanden.

 

Foto: Flash90/Yonatan Sindel (Titelbild), Facebook/Benjamin Netanjahu

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