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Marsch der Lebenden: 10.000 junge Menschen gedenken in Auschwitz

AUSCHWITZ, 24.04.2017 (FJ) – Zwölf Bildungsminister aus aller Welt haben am Montag am 29. „Marsch der Lebenden“ in Auschwitz teilgenommen. Rund 10.000 junge Menschen aus 50 Ländern – darunter Panama, Marokko und Amerika – sind nach Polen gereist und erinnerten an die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust.

Der Marsch führte von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager. „Wir befinden uns hier in Auschwitz, am Friedhof des jüdischen Volkes in Europa. Vor nur 70 Jahren fanden hier beispiellose Gräueltaten statt, als die Nazis absichtlich das jüdische Volk in ganz Europa vernichteten“, betonte der israelische Bildungsminister Naftali Bennett (Foto). Daraus habe man gelernt, dass das jüdische Volk einen eigenen Staat brauche und sich verteidigen können müsse.

Die Frage nach der Zukunft des Holocaust-Gedenkens

Die Bildungsminister aus aller Welt nahmen den Marsch zum Anlass, um sich über die Zukunft der Holocaust-Erziehung zu beraten. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie das Gedenken an den Holocaust fortgesetzt werden soll, wenn es keine überlebenden Zeitzeugen mehr gibt. „Unsere Botschaft ist, dass wir sicherstellen müssen, dass so etwas nicht wieder passiert. Deshalb kommen hier Schüler und Überlebende zusammen, damit die jungen Menschen wissen und auch hören, was damals war“, erklärte Sonja Hammerschmid, die österreichische Bildungsministerin.

Ein amerikanischer Jugendlicher sagte gegenüber der israelischen Nachrichtenseite Ynet: „Ich bin sehr glücklich, am Marsch der Lebenden teilnehmen zu können und ich denke, es ist unglaublich wichtig, an alle Familien zu erinnern, die im Holocaust umgekommen sind. Man muss ihre Erinnerungen und Traditionen weitertragen.“

Der Vorsitzende des Marsches, Dr. Shmuel Rosenman, betonte in seiner Rede, dass an allen 29 Märschen bislang über 250.000 Jugendliche teilgenommen hätten. „Wir halten uns an die Worte von Elie Wiesel: dass wir die Erinnerung an den Holocaust an die Herzen von Hunderten und Tausenden Jugendlichen auf der ganzen Welt weitergeben, damit auch sie Zeugen werden. Damit stellen wir sicher, dass der Holocaust nicht zu einer verblichenen Erinnerung wird, sondern zu einer Lehre, die jeder Mensch für immer in seinem Herzen trägt.“

 

Foto: Flash90/Yossi Zeliger

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