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Unruhen überschatten israelischen Gedenktag

JERUSALEM, 30.04.2017 (TM) – Israel gedenkt heute der Menschen, die ihr Leben für die Verteidigung des jüdischen Staates lassen mussten und die Opfer von Terroranschlägen wurden.

Seit der jüdischen Besiedlung Israels im Jahr 1860 kamen 23.544 Frauen und Männer gewaltsam ums Leben. Im vergangenen Jahr sind 97 hinzu gekommen: 60 Soldaten und 37 verwundete Veteranen, die in Folge früherer Verletzungen starben.

Unterstützung für Terroristen

Wenig Versöhnliches war zum Gedenktag von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu hören. Er bekräftigte, seine Autonomiebehörde werde auch in Zukunft palästinensische Häftlinge finanziell unterstützen. Israel sieht darin eine Förderung des Terrorismus. Währenddessen setzen mehr als 1000 palästinensische Strafgefangene in israelischen Gefängnissen ihren Hungerstreik fort. Der Anführer der radikal-islamischen Hamas, Khaled Mashaal, stärkte ihnen den Rücken: „Es wird nicht mehr lange dauern, bis unsere Streitkräfte Israel zwingen werden, den Preis zu bezahlen und die Gefangenen freizulassen“, erklärte er in einem Zeitungsinterview.

Gewalt in Hebron, Nablus und Bethlehem

Immer wieder kommt es zu Solidaritätskundgebungen für die Hungerstreikenden, die meist gewalttätig enden. In Hebron warfen Palästinenser Steine auf israelische Sicherheitskräfte. Diese setzten Tränengas und Gummigeschosse ein, sechs Palästinenser wurden nach Angaben der Rettungsorganisation „Roter Halbmond“ verletzt. Bei Nablus errichteten vermummte palästinensische Jugendliche Straßensperren aus brennenden Autoreifen. Dutzende Verletzte werden auch aus Bethlehem gemeldet, wo es zu schweren Unruhen kam. Die Fatah-Partei hatte den Freitag zu einem „Tag der Wut“ erklärt.

Abbas ruft zu Solidarität auf

Die Fatah-Partei von Abbas hat zudem arabische Gruppen auf der ganzen Welt dazu aufgerufen, die Hungerstreikenden durch Demonstrationen in ihren Heimatländern zu unterstützen. Durch die Unruhen solle der Druck auf Israel erhöht werden.

Am 3. Mai wird Abbas von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in Washington empfangen.

Bild: Auseinandersetzungen zwischen jungen Palästinensern und israelischen Soldaten gab es in Beta bei Nablus. Foto: Nasser Ishtayeh / Flash 90

Fokus Jerusalem-Berichte über den Hungerstreik der Palästinenser:

Palästinenser rufen zum Generalstreik auf

Palästinenser-Häftlinge beginnen Hungerstreik

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