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Medizinische Hilfe für palästinensische Kinder

JERUSALEM, 03.05.2017 (DL) – Viele Kinder aus dem Gaza-Streifen und Judäa und Samaria mit Herzstörungen, Krebs oder angeborenen Leiden werden in Krankenhäusern in Israel behandelt. Medizinische Transfers nach Israel sind schnell koordiniert, manchmal innerhalb von ein paar Stunden in der Nacht.

Im israelischen Verteidigungsministerium gibt es für diese Transfers eine eigene Einheit: die „Koordination Regierungsaktivitäten in den Gebieten“. Die verantwortliche Gesundheitskoordinatorin Dalia Bassa betont: „Wenn es um Kinder geht, überlegen wir nicht zwei Mal.“ Dabei arbeitet sie eng mit Ärzten aus israelischen Krankenhäusern zusammen.

Dr. Ibrahim abu-Zaira ist ein palästinensischer pädiatrischer Kardiologe aus Hebron, der im Krankenhaus von Hadassah Ein Kerem in Jerusalem arbeitet und palästinensische Kinder behandelt. Mithilfe eines tragbaren Echokardiogramm-Geräts kann er Kinnder in deren Zuhause diagnostizieren: in Sichem (Nablus), Hebron und Ramallah. Lautet seine Diagnose, dass eine Operation erforderlich ist, bringt er die Kinder gemeinsam mit Dalia Bassa aus den Regionen der Palästinensischen Autonomiebehörde ins Hadassah-Krankenhaus: „Wenn es ein Kind mit Herzinsuffizienz und Chirurgie-Bedarf gibt, rufe ich sofort Dalia an. Sie kümmert sich um die Transportvereinbarungen.“

Dr. Ronit Alhassid, Direktor der Abteilung für Hemato-Onkologie und Knochenmark im Ichilov, betont die Wichtigkeit von Sozialarbeitern für die palästinensischen Kinder: „Sie haben ja nicht nur eine lebensbedrohliche Krankheit, sie kommen auch in eine völlig andere Umgebung und sind getrennt von dem Großteil ihrer Familie. […] Viele der Kinder lernen hier Hebräisch, sie finden Freunde und lernen, keine Angst zu haben.“ Das Krankenhauspersonal könne auch Arabisch, sodass es keine Sprachbarrieren gebe.

Ausstellung „Bildung ohne Grenzen“

Derweil haben der World Jewish Congress gemeinsam mit Israels Ständiger Mission bei den Vereinten Nationen den vierten Teil der Ausstellung „Bildung ohne Grenzen“ im UN-Hauptquartier in New York präsentiert. Die Ausstellung wird bis zum 12. Mai für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Sie zeigt eine einzigartige israelische Initiative zur Erziehung von Kindern aller Hintergründe, die mehr als drei Tage im Krankenhaus verbringen. In 35 Krankenhäusernin ganz Israel können Kinder ihr Lernpensum mit computergestützten Anwendungen und anderen Aktivitäten trotz längerer Abwesenheit von der Schule verfolgen. Das Programm steht allen Kindern in Israel offen, unabhängig von ihrer Herkunft. Es wird sogar Flüchtlingen aus Syrien angeboten.

Die Ausstellung mit Fotografien von Shahar Azran zielt darauf ab, die Einzigartigkeit Israels im Hinblick auf Menschenrechte, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung und dem Schutz von Kindern hervorzuheben. „In Israel ist Bildung nicht nur ein Privileg, sondern ein menschliches und zivilrechtliches Recht, zu dem vor allem Kinder ausnahmslos berechtigt sind“, so Robert Singer, CEO des Jüdischen Weltkongresses. Die Ausstellung begann im September 2015 im Palais des Nations in Genf und war seither im Hotel de Ville in Straßburg und dem UNESCO-Hauptquartier in Paris zu sehen.

Foto: Flash90/Nati Shohat

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