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WHO: Positiver Gesundheitsbericht über Israel zensiert

JERUSALEM / GENF, 31.05.2017 (TM) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die medizinische Versorgung der Palästinenser in den sogenannten „besetzen Gebieten“ untersucht. Das Ergebnis war positiv für Israel. Doch der Bericht wurde nur teilweise veröffentlicht. Die gute Beurteilung der Situation auf den Golanhöhen passte den Syrern nicht. Sie setzen durch, dass dieser Teil verschwiegen wurde. Stattdessen soll Israel auch im kommenden Jahr wieder an den Pranger gestellt werden. Beschlossen wurde dies mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland. Die Regierung in Jerusalem fühlt sich nun doppelt betrogen: von der WHO und von Berlin.

Gute Noten für Gesundheitsversorgung

Die WHO mit Sitz in Genf ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie widmet Israel als einzigem Staat der Erde alljährlich eine Sondersitzung. Üblicherweise wird der Judenstaat dabei scharf kritisiert, weil er die Palästinenser im sogenannten Westjordanland, im Ostteil Jerusalems und auf den Golanhöhen nicht angemessen versorge. Nun hatte Israel aber mit der WHO kooperiert, und tatsächlich kamen die Prüfer zu positiven Resultaten. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Palästinenser stieg, Impfprogramme hatten Erfolg, und mehr als 150.000 Palästinenser wurden im vergangenen Jahr in israelischen Krankenhäusern behandelt. Gute Noten bekam auch die medizinische Versorgung der Bevökerung auf den Golanhöhen. Die hatte Israel 1967 von Syrien erobert und annektiert. Dass es den Menschen dort besser geht als im Land des Diktators Assad, und dass Israel Tausende schwer verletzte syrische Bürgerkriegsopfer versorgt, wollte das Regime in Damaskus nicht wahr haben. Es übte offenbar Druck auf die WHO aus, um die Veröffentlichung dieses Berichtsteils zu verhindern. Dabei wurde Syrien von der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt.

Kliniken bombardiert: die WHO schweigt

Die israelische Botschafterin bei der WHO, Aviva Raz-Shechter, reagierte empört. Sie hätte von der WHO erwartet, dass sie sich gegen das brutale syrische Regime stellt, anstatt sich Assad zu beugen. Hillel Neuer, Direktor der Nichtregierungsorganisation UN-Watch, nannte die Haltung Syriens zynisch und das Verhalten der WHO absurd. Es werde Assad erlaubt, die Gesundheitsversorgung der Drusen auf den Golanhöhen zu kritisieren, denen es nachweislich sehr gut gehe. Gleichzeitig schweige die WHO dazu, dass Assad in seinem eigenen Land Kliniken, Ambulanzen und medizinische Helfer bombardieren lasse.

Deutschland kontra Israel

Die alljährliche WHO-Sondersitzung zum Nachteil Israels wird es auch im kommenden Jahr wieder geben. Das wurde mit 98 Ja-Stimmen, 7 Nein-Voten und 21 Enthaltungen beschlossen. Für die Sondersitzung stimmte auch Deutschland. Das sorgte in Jerusalem für Entsetzen. In der Tageszeitung „Die Welt“ zitiert Israel-Korrespondent Gil Yaron heute hochrangige politische Quellen in Israel: „Wir waren sehr überrascht von der Abstimmung Deutschlands.“ Jerusalem befürchte, deutsche Politiker könnten vor der Bundestagswahl Israel außenpolitisch kalkuliert schaden, um daraus Vorteile zu ziehen. Zuletzt habe Außenminister Sigmar Gabriel bei seinem Israel-Besuch gezielt einen Skandal verursacht. Deutschland sehe in Israel einen Verbündeten des verhassten US-Präsidenten Trump, auch deshalb gehe Berlin nun so offensiv vor, vermutet man in Jerusalem.

Bild: Israelische Soldaten kümmern sich in einer nächtlichen Rettungsaktion auf den Golanhöhen um eine Frau, die im syrischen Bürgerkrieg schwer verletzt wurde. Foto: IDF

In der aktuellen TV-Sendung berichtet Fokus Jerusalem über die Versorgung verwundeter Syrer in Israel:

 

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