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Überraschende Übung: Armee testet Reaktion auf Hisbollah-Angriff

JERUSALEM/BEIRUT, 06.06.2017 (FJ) – Die israelische Armee hat überraschend eine groß angelegte Übung im Norden Israels durchgeführt. Dabei sollte die militärische Reaktion der „Galiläischen Division“ auf einen möglichen Angriff der Terrororganisation Hisbollah getestet werden. Die Armee befürchtet, dass ein einzelner Vorfall eskalieren und in einem Krieg enden könnte. Darauf sollen die Soldaten gut vorbereitet sein.

Daher konzentrierte sich der Einsatz auf die Reaktion der Infanterie in Kooperation mit der Luftwaffe, teilte eine Sprecherin der Armee mit. Viele Details der Übung sollten aber geheim bleiben. Das Ziel war es nicht, zu sehen, wie Israel einen Krieg mit der Hisbollah führen würde, sondern wie Israel auf den Ausbruch eines Kampfes reagieren würde. „Es geht um den schnellen Wechsel von der Routine zu einer Situation, die absolut nicht routinemäßig ist – und wo man sich darauf vorbereitet, eine andere Rolle einzunehmen“, so die Sprecherin.

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Soldaten aus dem ganzen Land eilen an die Grenze

Auf welchen fiktiven Vorfall die Soldaten bei der Übung reagieren mussten, wurde nicht erklärt, es ginge um die „Hisbollah, die einen Terrorangriff gegen unsere Truppen ausführte“. Die Wehrpflichtigen wurden mit einer kurzen Nachrichtenerklärung angefordert. Nach diesem für die Soldaten überraschenden „Angriff“ schwärmten Tausende Einsatzkräfte an die nördliche Grenze zum Libanon für den zweitägigen Einsatz. Die Soldaten waren zuvor im ganzen Land stationiert – im Süden Israels genauso wie in den umstrittenen Gebieten. Sie hatten nur ein paar Stunden Zeit, um ihre Plätze zu verlassen. Mit Fahrzeugen und Flugzeugen kamen sie in den Norden des Landes.

Während die Ergebnisse der Übung noch ausgewertet und analysiert werden, schätzt die Armee sie als „erfolgreich“ ein, allerdings gebe es noch einige Punkte, die verbessert werden müssten. Ein Offizier erklärte, der Einsatz habe der Armee geholfen, mehr über die Fähigkeit der „Galiläischen Division“ zu erfahren und wie Verstärkungstruppen eingesetzt werden. Ebenso sei die Kommunikation zwischen den Truppen geprüft worden.

Auch der Stabschef der israelischen Armee Gadi Eisenkot war vor Ort, um die Durchführung zu überprüfen. Während seines Besuches betonte er die Notwendigkeit von Probeeinsätzen wie diesem: „Der beste Weg, Krieg zu verhindern, ist eine gute Vorbereitung.“

 

Foto: IDF Spokesperson’s Unit

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