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Kushner als Vermittler zu Besuch in Israel und Palästinensergebieten

JERUSALEM, 22.06.2017 (FJ) – Der engste Berater von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hat sich in Jerusalem mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen. Das Meeting sei „produktiv“ gewesen und beide Seiten hätten ihren Einsatz für Trumps Ziel bekräftigt, einen „echten und dauerhaften“ Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu erreichen. Das teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit.

Erst vor einem Monat war der 36-jährige Jared Kushner, der orthodoxer Jude ist, in Israel. Bei seiner Ankunft am Mittwoch wurde er von Netanjahu herzlich empfangen. Der Ministerpräsident betonte gegenüber Kushner, das Treffen sei eine Gelegenheit, die „gemeinsamen Ziele der Sicherheit, des Wohlstands und des Friedens zu verfolgen“. Auch Trumps Nahost-Beauftragter Jason Greenblatt sowie der amerikanische Botschafter in Israel, David Friedman, nahmen an dem Gespräch teil.

Konkrete Pläne, wie Frieden erreicht werden kann, seien aber nicht angesprochen worden. Im Anschluss an das Treffen kritisierten israelische Medien die wagen Gesprächsthemen. In einer Erklärung des Weißen Hauses hieß es später, sowohl US-Beamte, als auch israelische Oberhäupter hätten betont, dass Friedensverhandlungen eine Menge Zeit in Anspruch nehmen würden. Vor Kushners Abreise hatte eine Sprecherin des US-Außenministeriums allerdings unterstrichen, neue Siedlungen Israels in den umstrittenen Gebieten seien dabei nicht hilfreich. Im Gespräch mit Trumps Schwiegersohn kamen die Siedlungen allerdings nicht zur Sprache.

Beileidsbekundungen für Malkas Familie

Direkt nach seiner Ankunft war Kushner gemeinsam mit Friedman zur Familie von Hadas Malka gefahren. Die junge Grenzpolizistin wurde am Freitag bei einem palästinensischen Terroranschlag erstochen. Die Besucher drückten der Familie tiefes Mitgefühl der US-Regierung sowie des amerikanischen Volkes aus und entzündeten eine Gedenkkerze für die 23-Jährige.

Am selben Abend trafen Kushner und Greenblatt Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah. Laut dem palästinensischen Sprecher Nabil Abu Rdainah erklärte, alle wichtigen Fragen bezüglich des Konflikts seien diskutiert worden. Palästinensische Medien berichteten, Abbas sei vor Kushners Ankunft gebeten worden, eine Liste mit zwölf Forderungen zu erstellen, die sie bei allen Verhandlungen erfüllt haben wollten. Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman fand das nicht verwerflich. „Es passiert nichts hinter den Kulissen“, erklärte er im Interview. „Die Vertreter Trumps versuchen, die Grundinteressen und Positionen beider Parteien zu verstehen“, so Lieberman.

 

Foto: Flash90/Matty Stern

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