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Terror und Krawalle fordern sechs Tote und mehr als 200 Verletzte

JERUSALEM, 21.07.2017 (TM). Ein 19 Jahre alter palästinensischer Terrorist ist in der Nacht zum Samstag in die jüdische Siedlung Halamish eingedrungen und hat dort in einem Wohnhaus drei Menschen erstochen. Nach Angaben des Rettungsdienstes tötete er zwei Männer im Alter von etwa 60 und 40 Jahren und eine etwa 40-jährige Frau, die beim Schabbattessen saßen. Ein viertes Opfer, eine ältere Frau, wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Ein Nachbar, der die Hilfeschreie der Familie hörte und derzeit in der Armee dient, eilte mit einer Pistole hinzu und beendete das Blutbad. Er schoss den Attentäter nieder, der mittelschwer verletzt wurde.

Abbas friert alle Kontakte zu Israel ein

Zuvor hatte es in ganz Israel heftige Krawalle gegeben. Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften kamen drei Palästinenser ums Leben, rund 200 Menschen wurden verletzt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erklärte, alle Kontakte mit Israel würden eingestellt, „bis Israel die Maßnahmen gegen unser Volk in der Al Aksa-Moschee und in Jerusalem zurück nimmt.“

Anlass der Unruhen waren Sicherheitsmaßnahmen, die Israel rund um den Tempelberg in Jerusalem installiert hatte. Nachdem dort zwei Polizisten erschossen worden waren, wurden Überwachungskameras und Metalldetektoren installiert. Muslimische Verbände und mehrere arabische Staaten wetterten gegen diese Maßnahme, die sie als „ersten Schritt der Juden zur Eroberung des Tempelbergs“ brandmarkten.

Heftige Krawalle im Westjordanland

Tausende Muslime protestierten am Freitag gegen die Metalldetektoren. Die Palästinenser hatten einen „Tag der Wut“ ausgerufen. Es kam in Ost-Jerusalem sowie in verschiedenen Städten im sogenannten Westjordanland zu heftigen Krawallen. Israelische Sicherheitskräfte wurden mit Steinen, Molotow-Cocktails und brennenden Reifen beworfen, mehrere Polizisten erlitten Verletzungen. Sie verschossen daraufhin Gummigeschosse, Blendgranaten und Tränengas. Dabei starben nach palästinensischen Angaben ein 17-Jähriger, ein 18-Jähriger und ein weiterer, etwa 20-jähriger Mann unter noch nicht geklärten Umständen.

Arabische Abgeordnete im israelischen Parlament heizten die Stimmung weiter an. Osama Saadi erklärte in einem Fernsehinterview, die ganze arabische Welt werde gegen Israel aufstehen, falls die Metalldetektoren nicht entfernt würden. Die Regierung in Jerusalem lehnte das ab. Man werde nicht zulassen, dass auf dem Tempelberg israelische Polizisten erschossen würden.

In der israelischen Hauptstadt gelten weiterhin erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Ein Großaufgebot von Polizei und Militär ist im Einsatz.

Bild: Aufgebrachte Muslime lieferten sich im Ostteil Jerusalems Straßenschlachten mit der Polizei. Foto: Hadas Parush (Flash 90)

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