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Israelis halten Entfernung der Metalldetektoren für „Kapitulation“

JERUSALEM, 26.07.2017 (FJ) – Die Mehrheit der Israelis ist der Meinung, dass die Entfernung der Metalldetektoren am Tempelberg eine „Kapitulation“ der israelischen Regierung darstellt. Das ergab eine Umfrage des Fernsehsenders Kanal 2.

77 Prozent waren dieser Ansicht, nur 17 Prozent widersprachen dem, sechs Prozent waren sich nicht sicher. In der Umfrage kam auch zur Sprache, wie Premierminister Benjamin Netanjahu mit der Krise umgehe. 66 Prozent bewerteten sein Handeln als „nicht gut“, 23 Prozent hielten es für gut.

Die Trump-Regierung begrüßte Israels Entscheidung, die Metalldetektoren an den Eingängen zum Tempelberg zu entfernen. In einer Erklärung der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, erklärte sie, die israelische Regierung habe sich zu diesem Schritt entschlossen, „trotz der nachgewiesenen Notwendigkeit, die Sicherheit nach den Morden an zwei israelischen Polizisten zu erhöhen“.

„Die Vereinigten Staaten begrüßen das Bemühen Israels, die Sicherheit aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Spannungen in der Region zu reduzieren“, fuhr sie fort. Die Vereinigten Staaten sagten Israel und den Palästinensern ihre Unterstützung zu bei „allem, was die Situation deeskalieren kann“.

Abbas: Beziehungen zu Israel bleiben auf Eis

Trotz der Entfernung der Metalldetektoren betonen die Palästinenser, dass auch die alternativen Sicherheitsmaßnahmen – hochentwickelte Kameras, die verborgene Waffen und Sprengstoffe erkennen können – inakzeptabel seien. Sie werfen Israel vor, die Sicherheitsmaßnahmen als Vorwand zu nehmen, um mehr Kontrolle über die heilige Stätte zu bekommen. Israel widerspricht diesem Vorwurf vehement.

Die jordanische Waqf-Stiftung verwaltet die muslimischen Heiligtümer auf dem Tempelberg-Gelände. Sie rief weiterhin alle gläubigen Muslime auf, der Stätte fernzubleiben und aus Protest auf den Straßen zu beten. Am Dienstag kam es immer noch zu Unruhen vor den Eingängen zum Gelände. Einige Muslime warfen Steine auf israelische Polizisten.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erklärte, die Beziehungen zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde seien weiterhin eingefroren, bis alle Sicherheitsmaßnahmen beseitigt seien und die Situation wieder sei wie vor dem Angriff auf die beiden israelischen Polizisten am 14. Juli. Die Palästinenser behaupten, die israelische Polizei habe nicht alle Sicherheitskameras entfernt, Absperrungen stehen gelassen und nicht alle Eingänge zum Tempelberg geöffnet.

 

Foto: Flash90/Hadas Parush

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