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Haus des Terroristen soll zerstört werden – Netanjahu fordert Todesstrafe

HALAMISH / JERUSALEM, 28.07.2017 (FJ) – Das Haus des Terroristen von Halamish, der drei Israelis brutal ermordet hat, wird abgerissen. Das israelische Militär informierte die Familie des Attentäters, dass sie 72 Stunden Zeit hat, ihre Habseligkeiten zu packen und das Haus zu räumen.

Der Mutter des Attentäters wird vorgeworfen, von der Tat gewusst und ihren Sohn zur Gewalt gegen Israelis angestachelt zu haben. Vor einer Woche war der 19-Jährige Omar al-Abed in eine jüdische Siedlung nahe Ramallah im sogenannten Westjordanland eingedrungen und hatte in einem Haus israelischer Zivilisten, die beim Schabbat-Essen saßen,  ein Blutbad angerichtet. Drei Mitglieder der Familie Salomon wurden erstochen: Großvater Yosef (70 Jahre alt) und seine Kinder Elad (36) und Chaya (46). Die Großmutter wurde schwer verletzt (Fokus Jerusalem berichtete). Abed wurde von einem Nachbarn angeschossen und verwundet. Soldaten nahmen ihn fest.

Nach der Bluttat: Mutter ist stolz auf ihren Sohn

Am Dienstag wurde seine Mutter Ibitsam al-Abed wegen des Verdachts auf „verschärfte Aufhetzung“ verhaftet. Kurz nach dem blutigen Attentat ihres Sohnes erschien Ibitsam al-Abed in einem Video, das in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde, und lobte ihren Sohn für seinen „mutigen Angriff“. Sie sagte, sie sei stolz auf ihn und hoffe, er werde bald aus der Haft entlassen. Am vergangenen Montag veranstaltete die Familie des Attentäters ein Fest und verteilte Süßigkeiten. In einem Interview mit der israelischen Tageszeitung „Haaretz“ wird Ibitsam al-Abed mit folgenden Worten zitiert: „Es ist nicht akzeptabel für mich [was er tat]. Aber die ganze Nation sieht Mut in seinem Handeln, er geht in eine illegale Siedlung, die umzäunt und bewacht ist. Er verletzte keine Kinder, er schickte sie weg, damit sie nicht verletzt werden.“

Laut Michal Salomon, dessen Ehemann Elad bei dem Angriff getötet wurde, versteckte sie ihre fünf Kinder in einem Schlafzimmer im Obergeschoss, während ihr Mann mit dem Angreifer kämpfte und hoffte, dass Hilfe eintreffen würde.

Netanjahu fordert die Todesstrafe für Angreifer

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Todesstrafe für den Terroristen Omar al-Abed gefordert. „Es ist an der Zeit, in schweren Fällen die Todesstrafe für Terroristen anzuwenden“, erklärte Netanjahu im Gespräch mit Angehörigen der Getöteten. Laut Netanjahu sei die Todesstrafe bereits im Gesetz verankert. Allerdings müssten die Richter sich einstimmig darauf einigen, sie anzuwenden. „Meiner Meinung nach sollte ein niederträchtiger Mörder wie in diesem Fall hingerichtet werden“, unterstrich Netanjahu. „Der Täter soll nie wieder lächeln können.“ Schon zuvor hatten Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und Bildungsminister Naftali Bennett diese Form der Strafe gefordert.

Israel hat nur in einem Fall die Todesstrafe angewendet: 1962 wurde der deutsche NS-Verbrecher Adolf Eichmann gehängt.

Das Foto zeigt das Haus, in dem drei Mitglieder der Familie Salomon ermordet wurden. (Bild: Hadas Parush/Flash90)

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