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Bedrohung durch Terrortunnel: Unterirdische Mauer geplant

GAZA, 04.08.2017 (FJ) – Israel plant den Bau einer unterirdischen Barriere an seiner südlichen Grenze zu Ägypten und Gaza. Sie soll als Sicherheitsmaßnahme dienen und die Bedrohung durch IS-Terroristen verringern, die über die Sinai-Wüste durch Tunnel nach Israel einzudringen versuchen.

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich darauf fokussiert, einen blutigen Aufstand gegen die ägyptische Armee zu führen. Trotzdem greift der IS seit langem Israel an. Dschihadisten feuern immer wieder Raketen in Richtung Israel ab. Im Februar hatte die ägyptische Armee sechs Tunnel zerstört, die zwischen Gaza und Sinai entdeckt wurden. Diese Entdeckung verursachte bei der israelischen Regierung erstmals die Sorge, dass der IS tatsächlich plane, Terrorangriffe über ein unterirdisches Netzwerk zu starten.

Der Bau der unterirdischen Mauer soll in anderthalb Jahren abgeschlossen sein und umgerechnet knapp 800 Millionen Euro kosten. In einer ersten Phase wurde derzeit eine ein Kilometer lange Barriere genehmigt, die der israelischen Armee helfen soll, im Sinai gegrabene Tunnel aufzuspüren. Auf Dauer soll sich die Mauer aber insgesamt auf drei Kilometer erstrecken. Die Gesamtlänge der Grenze zwischen Israel und dem Sinai beträgt 245 Kilometer und ist seit 2013 durch einen Zaun geschützt.

Angst bei Einwohnern im südlichen Israel

Laut Omer Gadi Yarkoni vom Eshkol-Regionalrat ist die neue Schutzmaßnahme absolut notwendig, um den israelischen Einwohnern Sicherheit zu bieten. „Wir machen andauernd unsere Angst vor der wachsenden Bedrohung an der ägyptischen Grenze deutlich“, betonte er. „Die Barriere ist von grundlegender Bedeutung für den Schutz der Gemeinden in der Nähe des Gaza-Streifens“, so Yarkoni.

Die neue Mauer wird identisch sein mit der, die derzeit an der Gaza-Grenze gebaut wird. Diese war von der israelischen Regierung genehmigt worden nach der Operation „Starker Fels“, bei der die Strategie der Hamas entdeckt wurde, mithilfe unterirdischer Tunnel nach Israel zu gelangen und anzugreifen. Während des Kriegs im Jahr 2014 gelang es Hamas-Terroristen mehrmals, durch ein Tunnelnetz nach Israel zu gelangen. Israel konnte 32 Tunnel zerstören.

Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman betonte, die Bedrohung durch den IS sei „anstrengend“ und „hinderlich“. Nichtsdestotrotz handle es sich nicht um eine ernsthafte Bedrohung für Israels Sicherheit. „Wenn man über die Hamas und die Hisbollah spricht, dann ist die IS-Truppe im Sinai dagegen nicht einmal eine Terrorgruppe“, erklärte Lieberman in einem Radio-Interview.

 

Foto: Flash90

 

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