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Terrorgelder fließen von der Türkei aus nach Hebron

JERUSALEM, 10.08.2017 (TM) – Die radikal-islamische Hamas hat hohe Geldbeträge über Kuriere von der Türkei aus nach Israel schaffen lassen. Ziel war die die Kommandozentrale der Hamas in Hebron. Der israelische Geheimdienst Shabak, die Armee und die Polizei sind den Machenschaften auf die Schliche gekommen und haben sie beendet.

Die Achse Türkei – Hebron bestand nach Geheimdienstangaben bereits seit Anfang 2016. Sie sei auf Initiative von Muhammad Maher Bader eingerichtet worden, einem hochrangigen Hamas-Aktivisten in Hebron und Mitglied des „Gesetzgebungsrates“ der Organisation. Er rekrutierte den Angaben zufolge zwei Kuriere für den Transfer der Gelder. Die beiden Bewohner von Hebron schickte er auf angebliche Geschäftsreisen in die Türkei.

Tatsächlich ging es nach den Erkenntnissen der israelischen Sicherheitsbehörden darum, Terrorgelder nach Hebron zu schaffen. Die beiden Kuriere trafen sich in der Türkei mehrfach mit Haroun Nasser Al-Din aus Hebron, einem Mitglied der Hamas-Kommandozentrale. Er war 2011 im Rahmen des Gefangenenaustausches für den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit aus dem Gefängnis entlassen worden.

Waren zugunsten der Hamas verkauft

Haroun Nasser Al-Din übergab den Kurieren zehntausende US-Dollar. Diese kauften dafür in der Türkei Waren, die über internationale Lieferfirmen nach Hebron gebracht wurden. Die Waren wurden dann verkauft und die Einnahmen, abzüglich Gebühren, an die Hamas in Hebron übergeben. Haroun Nasser Al-Din gab den Kurieren die Anweisung, sich in Hebron an Hamas-Mitglieder zu wenden und diesen Gelder aus der Kommandozentrale anzubieten.

Es stellte sich heraus, dass bis zum Auffliegen des Rings beinahe 200.000 US-Dollar (etwa 170.000 Euro) übergeben worden waren. Es bestanden auch Pläne zum Bau einer Zementfabrik mit Millionen von US-Dollars, die der Geldwäsche dienen sollte.

Terror soll ausgeweitet werden

Die Ermittlungen sind nunmehr abgeschlossen. Der Militärstaatsanwalt werde in Kürze Anklage gegen die Beschuldigten erheben, heißt es in einer Mitteilung des Shabak. Der Vorgang zeige den ungebrochenen Willen der Hamas, ihre terroristischen Aktivitäten in Judäa und Samaria auszuweiten.

Die deutsche Bundesregierung hatte bereits vor einem Jahr erklärt, aus ihrer Sicht sei die Türkei eine „zentrale Aktionsplattform“ für islamistische und terroristische Organisationen im Nahen Osten. Der Widerspruch aus Ankara folgte sofort: Das türkische Außenministerium versicherte, die Türkei sei ein Land, „das den Terror welcher Herkunft auch immer aufrichtig bekämpft“.

Hamas-Hochburg Hebron

Die extremistische Hamas strebt offen die Vernichtung Israels und der Juden in aller Welt an und wird deshalb im Westen als Terrororganisation eingstuft. Die Islamisten stellen die Regierung im Gazastreifen. Im sogenannten Westjordanland (Judäa und Samaria) rivalisieren sie mit der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Abbas. Hebron, die Stadt der Patriarchengräber südlich von Jerusalem, gilt als Hochburg der islamistischen Fanatiker. Hier gibt es mehrere Familien, die die Hamas unterstützen, zum Terror gegen Israel aufrufen und Clanmitglieder für Terrorattacken entsenden.

Bild: In Hebron posieren junge Palästinenser mit türkischen T-Shirts, Flaggen und dem Bild von Präsident Erdogan. Foto: Wisam Hashlamoun/Flash 90

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