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Netanjahu vor den Vereinten Nationen: Iran ist ein „hungriger Tiger“

NEW YORK/JERUSALEM, 20.09.2017 (FJ) – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit dramatischen Worten vor dem Iran gewarnt.

Ein „iranischer Vorhang“ senke sich über die Region, prophezeite er am Dienstag bei seiner Rede in New York – eine Anspielung auf den „Eisernen Vorhang“, ein Wort, das zur Bezeichnung für die Spaltung der Welt während des Kalten Krieges wurde. Solange der Iran Israel zerstören wolle, werde sich der jüdische Staat „mit der vollen Kraft seiner Waffen“ verteidigen und verhindern, dass der Iran ständige Stützpunkte für seine Luft-, See- und Bodenstreitkräfte in Syrien und im Libanon bekomme. Netanjahu verurteilte das Atomabkommen mit dem Iran als gefährlich. „Fix it or nix it“ (etwa: „Repariert es oder lasst es sein“) – forderte er von der internationalen Gemeinschaft. Das Abkommen müsse verworfen werden, sonst werde Teheran Nordkorea folgen und Hunderte Nuklearwaffen produzieren.

Deutliche Worte zur Haltung der UN

Den Iran beschrieb der israelische Premierminister als einen „von der Leine gelassenen hungrigen Tiger“, der „Nationen verschlingt“. Immer wieder hatte Netanjahu vor dem Iran gewarnt als die größte Bedrohung für die Stabilität im Nahen Osten. Teheran unterstützt die radikalislamische Hamas sowie die libanesische Hisbollah-Miliz. In Syrien steht der Iran auf der Seite von Machthaber Baschar al-Assad. Netanjahu wandte sich auch direkt an das iranische Volk und sagte auf Persisch: „Ihr seid nicht unsere Feinde, ihr seid unsere Freunde.“ Freunde, die von ihrem Regime terrorisiert würden.

Deutlich wurde Netanjahu auch gegenüber den Vereinten Nationen: Die Staatengemeinschaft habe eine feindliche Haltung gegenüber Israel, sagte er. „Es gibt keine Grenze an Verrücktheiten der UN, wenn es um Israel geht.“ Dass die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, die Stadt Hebron zu palästinensischem Weltkulturerbe erklärt hatte (FJ berichtete), sei „schlimmer als Fake News“, nämlich „gefälschte Geschichte“, so Netanjahu.

Das Licht Israels wird niemals ausgelöscht“

Trotz aller Anfeindungen befinde sich das Land Israel inmitten einer „Revolution“ bezüglich Israels Ansehen bei anderen Nationen. „So viele Länder auf der ganzen Welt sind endlich aufgewacht und haben erkannt, was Israel für sie tun kann“, erklärte Netanjahu und zählte Felder wie Cyber-Sicherheit, Technologie und Terrorismusbekämpfung auf, in denen das Land mit anderen Nationen kooperiere. „Das Licht Israels wird niemals ausgelöscht“, betonte der Ministerpräsident nachdrücklich unter begeistertem Beifall.

In seiner Rede vor den Staats- und Regierungschefs aus aller Welt lobte er den US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte kurz zuvor auch vor den Vereinten Nationen den Iran angegriffen und mit dem Ausstieg aus dem Atomabkommen gedroht. In den 30 Jahren Erfahrung mit den Vereinten Nationen habe er keine Rede gehört, die „kühner“ und „mutiger“ gewesen sei als die von Präsident Trump, zeigte sich Netanjahu begeistert.

 

Bericht von Fokus Jerusalem über die UNESCO:

UNESCO erklärt Hebron zu palästinensischem Weltkulturerbe

Foto: Flash90/Amir Levy

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