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AfD-Politiker sprechen sich für Israel aus

BERLIN/JERUSALEM, 25.09.2017 (FJ) – Die Bundestagswahlen sind entschieden und die 2013 gegründete Alternative für Deutschland (AfD) hat es geschafft. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde sie drittstärkste Kraft. Mit 94 Sitzen, laut vorläufigen amtlichen Endergebnis, wird sie im Bundestag vertreten sein.

Skepsis bei den deutschen Juden
Die meisten deutschen Juden lehnen die AfD ab und sehen in ihr eine anti-semitische Partei, die an das Naziregime erinnere, meldet die israelische Internet-Zeitung „Times of Israel“.
Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland äußerte sich zum Wahlergebnis am Sonntagabend in München mit den Worten: „Das Ergebnis ist ein wahrgewordener Albtraum“.
Knobloch, Präsidentin der israelischen Kultusgemeinde München, geht davon aus, dass mit der AfD Ausgrenzung, Religionsfeindlichkeit, Holocaust-Leugnung und ein völkischer Nationalismus in den Bundestag einzögen: „Erstmals wird eine rechtsextreme Partei fraktionsstark im Bundestag vertreten sein“. Im ihrem Wahlprogramm erwähnte die AfD „Israel“ und die „Nahost-Themen“ nicht.

AfD spricht sich für Israel aus
Diese Befürchtungen seien jedoch nicht nötig. Laut den Ergebnissen der Umfrage „Wahlprüfsteine 2017 Deutschland -Israel“ stelle sich die AfD auf die Seite der Juden und des jüdischen Staates, so die „Times of Israel“.
Die meisten Politiker der AfD sprachen sich bei der Umfrage dafür aus, den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu darin zu unterstützen, dass die „Palästinenser Israel als einen jüdischen Staat anerkennen“. Weiter soll die Beziehung zwischen Berlin und Israel ausgebaut werden.
Fast 90 Prozent der 35 befragten Mitglieder der AfD unterstützen Angela Merkels Aussage, dass die Sicherheit Israels Teil deutscher Staatsräson sei. Bei der SPD sind es hingegen 67 Prozent der Befragten, die Merkels Aussage zustimmen.
Anders als seine Mitglieder sieht es AfD-Spitzenkanditat Alexander Gauland: Er hat das Bekenntnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel infrage gestellt, wonach das Existenzrecht Israels zur Staatsräson in Deutschland gehört. Zähle es dazu, müsste Deutschland auch bereit sein, Soldaten zur Verteidigung Israels zu entsenden, erklärte Gauland am Montag in Berlin. Daher sei dies ein schwieriges Thema.

Alle Antworten der befragten AfD-Politiker zum Thema Israel-Deutschland können Sie unter www.politikerbefragung.de einsehen.

Foto: Fokus Jerusalem

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