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Siemens beliefert „Israel Railways“ mit neuen Waggons

von Ulrich W. Sahm

JERUSALEM, 29.09.2017 – Die deutsche Firma Siemens soll laut Angaben der Frankfurter Wertpapierbörse 330 Reisezugwagen, Instandhaltung und Dienstleistungen in einem Gesamtpaket von NIS 3,8 Mrd. (fast 1 Milliarde Euro) liefern. Im Rahmen der Ausschreibung wird Israel Railways 60 Sätze von Elektro-Triebwagen und 330 Waggons zu einem Preis von NIS 3,2 Mrd. erhalten. Siemens bietet auch an, ein Instandhaltungsdepot in Ashkelon für NIS 230 Mio (54 Mio. Euro) zu bauen und will Dienstleistungen im Wert von etwa 100 Mo. Euro liefern. Das Unternehmen Israel Railways erwartet, dass Siemens die Wagen ab 2020 über einen Zeitraum von fünf Jahren bereitstellt.

Wagen mit Elektromotoren
Die Wagen sind Doppeldecker und haben Elektromotoren. Sie benötigen keine separate Zugmaschine. Insgesamt umfasst das Projekt für die Elektrifizierung von Israels Eisenbahnen etwa 3 Mrd. Euro. Die neuen Siemens-Zugwagen werden die Zahl der in Israel verkehrenden Eisenbahn um 37% steigern.

Ein Sprecher von Siemens sagte: „Wir freuen uns über die Auszeichnung und sind stolz darauf, Israel Railways mit den modernsten Wagen der Welt zu versorgen und ein Partner in einem so wichtigen Projekt für Israel Railways und den Staat Israel zu sein.“

Zusammenarbeit nicht immer einfach
Vor etwa zwei Wochen kündigte Israel Railways an, dass vier der sechs internationalen Bieter aus technischen Gründen ausgeschlossen worden seien. Dazu gehörte die kanadische Firma Bombardier, die derzeit der Hauptbahnlieferant der Israel Railways ist. Die Zusammenarbeit zwischen Siemens und der israelischen Bahn war nicht immer einfach: Im vergangenen Jahr hatte Siemens anerkannt, dass die Firma zwischen 1999 und 2005 Bestechungsgelder an die staatliche Israel Electric Corporation zahlte. Daraufhin hat Siemens sich bereit erklärt, der israelischen Regierung fast 40 Mio. Euros Strafe zu zahlen. Siemens war auch Teil des MTS-Konsortiums, das 2007 den Auftrag erhielt, die „Rote Linie“ des Stadtbahnsystems für die Region Tel Aviv zu bauen. Das Konsortium verlor schließlich den Job, als die israelische Regierung beschloss, den Vertrag zurückzuziehen.

Foto: Wikimedia Commons, Chen Melling

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