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Grund zur Sorge? Wachsender Antisemitismus

JERUSALEM/BERLIN, 10.10.2017 (FJ) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat sich nach den deutschen Bundestagswahlen kritisch geäußert. Er warnte vor „Neo-Faschismus, der sich in der ganzen Welt erhebt“. Die Untersuchungsergebnisse der Berliner Recherche – und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) scheinen dies zu bestätigen: Im Bundeswahlkampf sind insgesamt 35 antisemitische Vorfälle registriert worden. Der „Tagesspiegel“ berichtet von „harmlosen“ Plakatschmierereien bis hin zu Holocaust-Relativierungen. Sehr viele Plakate wurden mit Davidsternen und „Volksverräter“ beschmiert.
Natan Sharansky, der Vorsitzende der Jewish Agency, äußerte seinen Unmut: „Ich bin zutiefst besorgt über die Art der Reden, die in bestimmten Kreisen populär geworden sind und auf die Absicht hinweisen, Deutschlands Rolle im Zweiten Weltkrieg und Holocaust umzuschreiben und zu rehabilitieren.“
Die Angst vor der Legitimität für antisemitische und fremdenfeindlichen Ideen wächst unter der jüdischen Bevölkerung in Deutschland.

Frankreich: Angriffe auf Juden
In Frankreich kommt es neben Wandschmierereien an Wohnhäusern seit einiger Zeit vermehrt zu Angriffen gegenüber Juden. So wurde im Norden von Paris ein zehnjähriges Mädchen von ihren Klassenkameraden brutal niedergeschlagen, weil sie jüdisch ist. Sie wurde ins örtliche Krankenhaus eingeliefert. Nach Ansicht des Präsidenten der französisch-jüdischen Dachorganisation CRIF (Conseil Représentatif des Institutions juives de France), Francis Kalifat, hat der wachsende Antisemitismus in Frankreich große Auswirkungen: Öffentliche Schulen seien für jüdische Kinder nicht mehr sicher.

Es geht auch anders: Solidarität für Israel
Am Sonntag haben 26 Abgeordnete aus 14 Ländern Israel besucht, um ihre Solidarität mit dem Staat Israel und den Juden weltweit zu zeigen und sich mit dem stellvertretenden Außenminister Zipi Hotovely und Jossi Dagan, dem Vorsitzenden des Regionalrates von Samaria, zu treffen. Vertreten waren Abgeordnete aus den USA, Australien, Südafrika, Guatemala und von einigen Ländern Europas. Jossi Dagan teilte mit, dass er große Hoffnungen in die amerikanische Regierung und Donald Trump habe, er seine Haltung zu Israel schätze, jedoch noch viel Arbeit auf alle zukommen wird. Der Besuch der Abgeordneten fand im Rahmen der Konferenz „Israel Alies Foundation“ statt, die vom World Jewish Congress teilfinanziert wird. Gemäß einer jüdischen Lehre, die besagt, dass „die Nationen der Welt nach Israel kommen werden“, reisen die jüdischen und christlichen Abgeordneten aus aller Welt alljährlich während der Sukkot Feiertage zu dieser Konferenz.

Foto: Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus

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