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Kampfsport gegen Demonstranten

von Ulrich W. Sahm

JERUSALEM, 23.10.2017 (FJ) – Seit Tagen demonstrieren extremistische ultraorthodoxe Juden gegen die Festnahme von zwei Wehrdienstverweigerern aus ihren Reihen. In Bnei Brak, Beth Schemesch, Jerusalem und anderswo sperren sie Durchgangsstraßen und entzünden Müllcontainer. Ihre Wut richtet sich vor allem gegen die Polizei und Soldaten.

Die israelische Offizierin Corporal N. (Noemi Golan) hatte Eile und geriet mit ihrem Auto in eine solche Demonstration in Jerusalem mit Dutzenden Orthodoxen. Die Soldatin in Uniform entstieg dem Wagen und hielt die Truppe an, den Weg frei zu machen. Die Orthodoxen bespuckten sie, riefen „Hure“ und „Schikse“ (Jiddisch für nichtjüdische Frau).

Nach allen Regeln der Kung-Fu-Kampfkunst

Doch sie ließ sich das nicht gefallen. Die Soldatin wurde gefilmt, wie sie nach allen Regeln der Kung-Fu-Kampfkunst die Orthodoxen auf Distanz hielt und mit gezielten Fußtritten attackierte. Ungeduldig kämpfte sie gegen ihre Peiniger; sobald einer sie von hinten angreift, stürzt sie sich ihm entgegen und revanchiert sich. „Sie haben mich angegriffen und als Soldat, als Zivilist, als Frau habe ich mich verteidigt, wie ich es in jeder anderen Situation auch tun würde“, erklärte die Offizierin im Nachhinein.

Im Fernsehsender Kanal 2 wurde Corporal N. gefragt, ob sie denn keine Angst gehabt hätte. Ihre Antwort: „Manchmal tut man Dinge, ohne viel nachzudenken“, fügte hinzu: „Ich würde es wieder tun.“ Auf die Frage, woher sie den Mut gehabt habe, gegen eine solche Meute vorzugehen, antwortete sie leichtfertig: „Ich weiß es nicht. Fragt Gott, er hat mich gemacht.“

 

Video von dem Vorfall:

 

 

Foto: Screenshot Youtube

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