Israel verbietet Schweizer Beamten nach Gaza einzureisen

JERUSALEM / GAZA, 29.11.2017 (FJ) – Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Liberman hat ein Einreiseverbot in den Gaza-Streifen gegen Schweizer Beamte ausgesprochen, nachdem sie sich mit Führern der radikal-islamischen Hamas getroffen hatten.

Die Angelegenheit wird untersucht

Die Entscheidung das Verbot zu erlassen sei gefallen, nachdem die Schweizer Diplomaten führende Hamas-Persönlichkeiten getroffen hatten, wie den Anführer der radikal-islamischen Terrorgruppe Ismail Haniyeh.

Der Fernsehsender Hadashot News (früher Channel 2) berichtete, dass der Verteidigungsminister Israels das Verbot erlassen hatte, nachdem der Koordinator des Militärs für Regierungsaktivitäten, Yoav Mordechai, ihn auf die Treffen hingewiesen hatte. Wie Avigdor Liberman gegenüber Hadashot News erklärte, werde die Angelegenheit untersucht. Die Beschränkungen würden erst aufgehoben werden, wenn man Rücksprache mit den Schweizer Beamten gehalten hatte.

„Die Besuche gegensätzlich zur Schweizer Außenpolitik“

Vermutlich ist das Einreiseverbot eine Reaktion auf eine Erklärung der Schweizer Regierung Anfang November. Schweizer Beamte seien nach Aussage der Verantwortlichen dreimal auf den Golanhöhen gewesen. Dabei hatten sie die Drohne Hermes 900 bei Flugtests beobachtet, die das europäische Land von den israelischen Elbit-Systemen erwerben möchte.

Laut der Schweizer Regierung hatte sie nicht gewusst, dass sich der Flugplatz in „besetztem Gebiet“ befand. Außerdem seien die Besuche „im Gegensatz“ zur Außenpolitik der Schweiz gestanden. Weiter sollen keine Reisen zu dem Flugplatz auf den Golanhöhen mehr stattfinden, sondern alle weiteren Drohnentests nur noch in „anerkanntem israelischen Gebiet“ durchgeführt werden. Israel hat die Golanhöhen 1967 von Syrien erobert und annektiert. Von der internationalen Gemeinschaft wird dies jedoch nicht anerkannt.

Das Foto zeigt den Grenzübergang zwischen Israel und Gaza bei Erez.

Foto: Wikimedia Commons, Zero0000