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Erdogan: Ost-Jerusalem ist Hauptstadt Palästinas

ISTANBUL, 13.12.2017 (FJ) – Der vom türkischen Staatschef Erdogan einberufene Sondergipfel islamischer Staaten in Istanbul hat Ost-Jerusalem als Hauptstaat eines Palästinenserstaates anerkannt: „Wir verkünden, dass wir den Palästinenserstaat anerkennen, dessen Hauptstadt Ost-Jerusalem ist. Wir fordern die Welt dazu auf, Ost-Jerusalem als besetzte Hauptstadt eines Palästinenserstaates anzuerkennen“, heißt es in der Erklärung des Gipfels der Organisation für Islamische Kooperation (OIC).
Erdogan, der amtierende OIC-Präsident, begann das Treffen mit dem Aufruf: „Von hier aus fordere ich alle Länder, die für internationales Recht und Fairness schätzen, dazu auf, Jerusalem als die besetzte Hauptstadt des palästinensischen Staates anzuerkennen“. Erneut bezeichnete Erdogan Israel als „Terrorstaat und Besatzungsstaat“ und bezeichnete den Schritt, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, als „äußerst falsch, provokativ und rechtswidrig“, sowie „Extremismus und Terrorismus antreibend“.

Starke Kritik wurde auch von Seiten des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas ausgesprochen: „Wir sind heute hier, um allen deutlich zu sagen, dass Jerusalem die Hauptstadt des Staates Palästina war, ist und bleiben wird. Trump hat Jerusalem zum Geschenk an die zionistische Bewegung gegeben, als ob er eine amerikanische Stadt verschenken würde“. Weiter proklamierte er, dass die Vereinigten Staaten von nun an keine Rolle im politischen Prozess haben dürften, da sie voreingenommen gegenüber Israel seien.

Im Zentrum des Gipfels stand die Kritik an US-Präsident Donald Trump. Vor eine Woche hatte er Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Dies löste einen Wutausbruch in der muslimischen Welt aus (Fokus Jerusalem berichtete). Erdogan teilte auf dem Gipfel mit, dass Ankara auf die OIC-Staaten Druck ausüben werde, bis Ost-Jerusalem als Hauptstadt einen zukünftigen palästinensischen Staates von allen anerkannt werde.
Auch der jordanische König Abdullah II und der iranische Präsident Hassan Ruhani verurteilten Trumps Entscheidung. Ein Überraschungsgast war der linke Präsident Venezuelas Nicolas Maduro, dessen Land keine große muslimische Bevölkerung aufweist. Dennoch gehört er zu den Kritikern Trumps.
Laut Angaben der türkischen Medien haben mehr als 20 Staats- oder Regierungschefs an dem Gipfel in Istanbul teilgenommen.

Bild: Eine Palästinenserin mit einem Foto, auf dem der türkische Staatschef Erdogan zu sehen ist.
Quelle: Wisam Hashlamoun / Flash90

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