zurück zu Aktuelles

Neue Technologien auf dem Schlachtfeld der Zukunft

JERUSALEM, 18.12.2017 (FJ) – Die israelische Armee (IDF) rüstet sich für die Zukunft, indem sie revolutionäre Technologien, die bis jetzt nur unter Zivilisten gebräuchlich sind, für ihre Zwecke anpasst. So sollen künstliche Intelligenz, neue Errungenschaften der Telekommunikation und die boomende „virtuelle Realität“ künftig auch bei der Armee zum Einsatz kommen.
„Soldaten und Kommandeure auf dem Feld können bessere Entscheidungen treffen, wenn sie wissen, wo sie sind, wo ihre Kameraden sind und wo der Feind zur Zeit ist […] Es wird notwendig, Informationen in Echtzeit auszutauschen“ erklärte ein Sprecher der israelischen Armee.

Das „IDF-Smartphone“

Anfang des Jahres hat die israelische Armee ein eigenes Smartphone auf den Markt gebracht, das in Zusammenarbeit mit Motorola entwickelt wurde. Das neue Telefon wird bereits von Soldaten im Einsatz verwendet. Eine Besonderheit des Mobiltelefons ist, dass es über eine integrierte Befehlskette verfügt: Anstatt, dass einem Kommandanten nach dem Anderen Bericht erstattet wird, erfolgt durch das Smartphone eine automatische Berichterstattung an alle Mitglieder der Kommandokette gleichzeitig. Weiter verfügt das Telefon über spezielle Schutzmechanismen, falls es in feindliche Hände gerät und verhindert die Kommunikation außerhalb des Armeenetzwerkes.
Außerdem wird ein schneller Austausch von Informationen ermöglicht. Soldaten können Drohnenbilder direkt auf ihrem Smartphone empfangen und Fingerabdrücke von verletzten Soldaten verschicken. „In der Armee kann eine Sekunde Verspätung Leben oder Tod bedeuten“ teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. Aus diesem Grund seien hohe Anforderungen, wie zum Beispiel eine weltweite Abdeckung des Armeenetzwerkes und eine schnelle Geschwindigkeit der Datenübertragung von hoher Priorität.

Das Smartphone der israelischen Armee

Das Smartphone der israelischen Armee

Sensoren mit künstlicher Intelligenz

Eine weitere Technologie der zivilen Welt, die bei der israelischen Armee großes Interesse weckt, ist die künstliche Intelligenz. Sensoren sollen an kritischen Standorten aufgestellt werden und aufgenommenes Bildmaterial selbstständig verarbeiten und bewerten. Bestimmte Objekte sollen identifiziert werden und eine darauffolgende Handlung, wie zum Beispiel das Auslösen eines Alarms, selbstständig erfolgen. Menschliche Hilfe soll dabei nicht mehr notwendig sein. An einer ausgefeilten Technik wird derzeit noch gearbeitet, erklärte ein Sprecher der Armee. An Grenzübergängen hat die israelische Armee jedoch bereits Technologien zur Gesichtserkennung installiert, um Palästinenser zu erkennen, die in Israel arbeiten. Dieser vollautomatische Prozess funktioniert schon einwandfrei.

Die virtuelle Realität als Übungsfeld

Auch Brillen, die seinem Träger eine virtuelle Realität vorgaukeln, kommen bei der israelischen Armee zum Einsatz. Soldaten sollen in dieser virtuellen Realität den Ernstfall üben. Kriegsszenarien und das strategische Bewegen von Panzern und Truppen können so in einem geschützten, aber real wirkendem, Umfeld geübt werden. Auch soll ein Fernanleiten der Soldaten durch die Brillen ermöglicht werden: Mechaniker können Soldaten anleiten einen Panzer zu reparieren und Mediziner Anleitungen zur ersten Hilfe geben.

Soldaten beim Übungseinsatz in der "virtuellen Realität"

Soldaten beim Übungseinsatz in der „virtuellen Realität“

 

Fotos: Die neuen Technologien der IDF
Quelle: IDF Spokesperson’s Unit

Weitere News aus dem Heiligen Land