zurück zu Aktuelles

Eine Mutter kämpft um den Leichnam ihres Sohnes

JERUSALEM, 26.12.2017 (TM) – Leah Goldin, die Mutter des im Gazakrieg getöteten israelischen Soldaten Hadar Goldin, hat schwere Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen erhoben. Diese bemühten sich in keiner Weise, die sterblichen Überreste ihres Sohnes frei zu bekommen. Der Leichnam ist seit 2014 im Besitz der radikal-islamischen Hamas. Hadar Goldin war während eines Waffenstillstands getötet worden, den die Vereinten Nationen vermittelt hatten.

Opfer des Waffenstillstandes“

Leah Goldin nahm an einer Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in New York teil. Sie unterstrich, ihr Sohn sei „kein Opfer des Krieges in Gaza, sondern ein Opfer des Waffenstillstandes, einer humanitären Aktion, die von den Vereinten Nationen ausgehandelt und unterstützt wurde.“ Sie warf den Vereinten Nationen vor, nichts dafür zu tun, damit der Leichnam freigegeben werde.

Leutnant Hadar Goldin (23) aus Kfrar Saba war am 1. August 2014 zusammen mit Sergeant Oron Shaul getötet worden. Bewaffnete Hamas-Kämpfer hatten sie wenige Stunden nach Beginn des Waffenstillstands angegriffen. „Ein Terrorakt“, urteilte nun die Mutter des getöteten Offiziers. Es handle sich um eine zynische und kaltblütig ausgeführte Verletzung aller Prinzipien, für die die Weltorganisation stehe. Leah Goldin ärgerte sich, „dass es keine kollektive Empörung der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen gibt, die sich für die Rückgabe des Leichnams stark machen. Es herrscht nur Schweigen. Schmerzhaftes, brutales Schweigen.“

Ermunterung für Terrorgruppen

Die Integrität der Vereinten Nationen stehe auf dem Spiel. Falls sie die Hamas nicht für ihre Taten verantwortlich machten, ermuntere dies andere mörderische Terrorgruppen und -staaten. Leah Goldin machte deutlich, wie empört sie darüber sei, dass Familien im Gazastreifen dank der Freundlichkeit der internationalen Gemeinschaft ihr Leben wieder neu aufbauten, während ihre Familie nicht einmal richtig trauern könne.

Hadar Goldin

Leutnant Hadar Goldin starb 2014. Foto: privat

Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, bat die Ratsmitglieder, Leah Goldin in die Augen zu schauen: „Erklären Sie dieser Mutter, warum sie drei lange Jahre warten muss und noch immer keine Antwort bekommt. Warum wird ihre Familie gezwungen zu warten, bis sie Hadar den Respekt und die Würde einer ordentlichen Beisetzung geben kann?“

Die Islamisten im Gazastreifen haben nicht nur die Leichen von Goldin und Shaul beschlagnahmt. Sie halten auch vier israelische Staatsbürger gefangen: Avraham Mengistu, Hisdham al-Sayed, Juma Ibrahim Ghanima und eine weitere Person, deren Namen nicht bekannt ist. Es handelt sich um Beduinen beziehungsweise israelische Araber, die freiwillig die Grenze zu Gaza überquert haben. Einige von ihnen sollen geistig behindert oder psychisch krank sein. Die Hamas will sie nur im Austausch für Mitglieder frei lassen, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind.

Das israelische Militär hat ebenfalls Leichen beschlagnahmt, und zwar von palästinensischen Terroristen, die bei ihren Anschlägen getötet wurden. Das Oberste Gericht Israels hat diese Praxis für unrechtmäßig erklärt und die Behörden aufgefordert, die sterblichen Überreste an die Angehörigen zu übergeben. Leah Goldin hat angekündigt, beim Obersten Gerichtshof gegen diese Ungleichbehandlung vorzugehen.

Bild oben: Leah Goldin zusammen mit dem Verteter der Ukraine, Volodymyr Yelschenko, im Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Die Ukraine hatte die Sondersitzung unterstützt, die Israel beantragt hatte. Foto: UN TV Screenshot

Weitere News aus dem Heiligen Land