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Beten für Regen: In Israel droht eine Dürre

JERUSALEM, 27.12.2017 (FJ) – Die Pegel von Israels Gewässern sinken, Meteorologen kündigen für den kommenden Winter zu wenig Regen an: In Israel droht eine Dürre. Da hilft nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Uri Ariel nur noch beten.

Der Minister hat alle Landwirte und die israelische Öffentlichkeit zum Gebet für Regen aufgerufen. Daran wollen sich auch Israels Oberrabbiner beteiligen. Laut Ariel hat es in den vergangenen Monaten nur halb so viel geregnet wie üblich. Zwischen September und November habe das Land nur 45 Prozent seines mehrjährigen durchschnittlichen Niederschlages erhalten, so der Minister. Auch für die nächsten Wochen sehen Meteorologen keine nennenswerten Regenschauer. Laut Ariel geht Israel in sein fünftes Jahr Trockenheit. Denn seit vier Jahren hat es keine nennenswerte langanhaltenden Niederschläge mehr gegeben. Wenn es im Heiligen Land tröpfelt oder gar regnet, atmen viele Menschen auf – doch das passiert leider viel zu selten.

Israels Wasserreservoire

Der See Genezareth, der wichtigste Wasserspeicher des Landes, hat demnach den niedrigsten Pegel seit 15 Jahren. Durch die anhaltende Trockenheit liegt der Pegel nur noch bei 214 Meter unter dem Meeresspiegel, das sind bereits etliche Meter unter dem Punkt, ab dem Ökologen Schäden fürs Ökosystem und der Wasserqualität prognostizieren.

Im Jordan fließt mehr Abwasser als frisches Süßwasser. Seit den 60er Jahren sind 95 Prozent des Flusses für die Landwirtschaft umgeleitet worden. Was heute als Jordan dahinplätschert gleicht einem Rinnsal aus Abwasser. Und das hat Auswirkungen auf das Tote Meer. Dessen Pegel ist um 60 Prozent zurückgegangen.

Beten für Regen

Landwirtschaftsminister Uri Ariel ruft am Donnerstag um 15.30 Uhr zu einer Massengebetsveranstaltung an der Klagemauer auf. Er bittet die Bevölkerung Regenschirme mitzubringen, denn „gemeinsam reißen wir den Himmel auf“, so der Minister.

Foto: Nati Shohat/Flash90

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