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Tausende beten an der Westmauer für Regen

JERUSALEM, 29.12.2017 (TM) – Angesichts des fünften Dürrejahres in Folge haben sich am Donnerstag mehrere Tausend Juden an der Westmauer („Klagemauer“) in Jerusalem versammelt. Gemeinsam beteten sie für Regen (Bild). Zu dem Gebet hatte Landwirtschaftsminister Uri Ariel aufgerufen, die Gebetsversammlung wurde von den beiden Oberrabbinern David Lau und Yitzhak Yosef geleitet. Zu den Teilnehmern gehörten neben zahlreichen wichtigen Rabbinern auch viele Landwirte aus dem ganzen Land.

Schlimmste Dürre seit 40 Jahren

Experten hatten gewarnt: Israel droht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Von September bis November fielen nur 45 Prozent der durchschnittlichen Niederschläge. Im Dezember regnete es nur zweimal, und die Vorhersage für die nächsten Tage spricht von sonnigem Wetter, nur im Norden ist leichter Regen zu erwarten. Im Winter vergangenen Jahres hatte der See Genezareth in Nordisrael nur zehn Prozent seines durchschnittlichen Zuflusses erhalten und war auf den niedrigsten Stand der vergangenen 100 Jahre gesunken.

Noch schlimmer ist die Situation des Jordan: Heutzutage fließen dort nur noch 30 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr, weniger als ein Viertel der Wassermassen früherer Zeiten.

Nicht gefährdet ist die Trinkwasserversorgung des Heiligen Landes. Dafür sorgen die Meerwasser-Entsalzungsanlagen, deren Kapazität deutlich erhöht wurde. Unter der Dürre leiden vor allem die Landwirte.

Minister in der Kritik

Der Landwirtschaftsminister hatte dazu aufgerufen, gemeinsam dafür zu beten, dass sich die Schleusen des Himmels öffnen. Dafür war Uri Ariel auch kritisiert worden: politische Gegner warnten vor „Aberglauben“ und einem „staatlich gesponserten Gebet“. Ariel, der der nationalreligiösen Partei „Jüdisches Heim“ angehört, entgegnete, das Gebet könne nicht schaden, wohl aber nützen. Wer nicht daran glaube, müsse ja nicht teilnehmen.

Der Minister wies darauf hin, dass nach neuen Quellen auf den Golanhöhen und in Galiläa gebohrt werde, dass zusätzliche Meerwasser-Entsalzungsanlagen gebaut und neue Pflanzen gezüchtet würden, die weniger Wasser benötigten.

In den vergangenen acht Jahren hatten die Oberrabbiner Israels bereits viermal zu Massengebeten um Regen aufgerufen. Die Gläubigen wurden auch gebeten, die Bitte um Regen in ihre täglichen Gebete aufzunehmen.

Foto: Flash 90

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