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EILMELDUNG: Israelischer Familienvater erschossen

HAVAT GILAD, 09.01.2018 (TM) – Ein 35 Jahre alter Israeli ist am Dienstagabend auf der Straße 60 erschossen worden. Die Täter konnten fliehen. Polizei und Armee gehen von einem Terroranschlag aus. Sie haben Straßensperren errichtet und suchen intensiv nach den Tätern.

Noch Notruf abgesetzt

Der Vorfall ereignete sich gegen 20 Uhr nahe der jüdischen Siedlung Havat Gilad, unweit von Nablus in Samaria. Nach ersten Erkenntnissen wurde der fünffache Familienvater beschossen, als er mit seinem Auto langsam in eine Kreuzung fuhr. Er wurde mehrfach in den Oberkörper getroffen. Auf dem Weg ins Meir-Krankenhaus in Kfar Saba kämpften die Sanitäter um sein Leben. Doch die Ärzte des Hospitals konnten ihm nicht mehr helfen.

Wie es hieß, habe das Opfer noch selbst einen Notruf absetzen können. Er meldete, dass er aus einem vorbei fahrenden palästinensischen Auto heraus beschossen worden sei. Die Armee bestätigte den mutmaßlichen Terroranschlag und riegelte das Gebiet rund um Nablus ab.

Harte Reaktion gefordert

Der Knesset-Abgeordnete Betzalel Smotrich von der siedlerfreundlichen Partei „Jüdisches Haus“ war in der Nähe, als sich der Anschlag ereignete. Er fuhr zum Tatort und leistete Erste Hilfe. Anschließend wandte er sich an Verteidigungsminister Avigdor Liberman und forderte, die Armee müsse kraftvoll reagieren. Ähnlich äußerten sich Bewohner der Siedlung Havat Gilad. „Wir haben es satt, dass Araber eine Tasse Kaffee trinken, sich ins Auto setzen, auf uns schießen und dann zurück nach Nablus fahren“, erklärte Itay Zack gegenüber dem Nachrichtenportal Ynetews. Er war ebenfalls unter den Ersthelfern.

Illegaler Außenposten“

Havat Gilad gilt als „illegaler Siedlungs-Außenposten“. Er wurde 2002 gegründet. Mehrfach wurden die dortigen Häuser von der israelischen Armee eingerissen, die Siedler bauten sie jedoch immer wieder auf. Die Gebäude stehen auf Grundstücken, die der religiöse Zionist Moshe Zar örtlichen Palästinensern abgekauft hatte. Rund um die Siedlung gab es in den vergangenen Jahren immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Siedlern, Ordnungshütern und palästinensischen Gewalttätern.

Foto: Der Ort des Terroranschlags auf der Straße 60 in der Nähe von Nablus, dem biblischen Sichem. Bild: Magen David Adom

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