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Netanjahu: „Neues Modell“ für Frieden

JERUSALEM / DAVOS, 26.01.2018 (FJ) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat ein neues Modell für den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern entwickelt. Dies stellte er auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos in der Schweiz vor.

Sicherheitskontrolle bei Israelis

Das neue Modell sieht eine eigenständige und autonome palästinensische Regierung vor. Dabei bleiben aber alle Sicherheitsfragen unter israelischer Kontrolle.

Netanjahu lehnte während seiner Ansprache auch die „Zwei-Staaten-Lösung“ ab, die von den Palästinensern und der Mehrheit der internationalen Gemeinschaft begrüßen werden würde.

Weiter erklärte er, dass „es keinen Ersatz“ für Amerika gebe. „Als der ehrliche Vermittler, als Mediator, gibt es keine andere internationale Einrichtung, die es tun würde.“

Der US-amerikanische Präsident Trump hatte zuvor den Palästinensern angedroht, Hilfsmittel zu kürzen, falls sie nicht an den Tisch für Friedensverhandlungen zurückkehren sollten. Netanjahu schlug vor, diese Drohung als das Angebot für eine „erfrischende Sichtweise“ zu erkennen. Außerdem habe die internationale Gemeinschaft die Palästinenser zu sehr „verwöhnt“.

Er fügte hinzu, dass es die Absicht hinter Trumps Position sei, die Palästinenser dazu zu bringen, „den Raum zu betreten und Frieden zu verhandeln“.

 

2018-01-26_Netanjahu, Trump und andere Wirtschaftsvertreter in Davis, Schweiz Quelle Facebook

 

Foto: Netanjahu, Trump und andere Vertreter beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, Schweiz

Quelle: Facebook/IsraeliPM

 

 

 

USA will Frieden unterstützen

Trumps Rede in Davos ließ erkennen, dass er die Palästinenser nur unterstützt, so lange sie erkennbar um einen Frieden bemüht sind. Sollte dies nicht der Fall sein, will Amerika „nichts mehr mit ihnen zu tun haben.“ Es wird erwartet, dass die Regierung von Präsident Trump als Mediator einen Friedensvorschlag präsentiert, der sich eng an den israelischen Interessen orientiert.

Die Palästinenser haben solche Vorschläge schon vorher zurückgewiesen, da sie befürchten damit keinen unabhängigen Staat zu erhalten. Außerdem lehnten sie die USA als Friedensvermittler ab nachdem Trump im vergangenen Jahr Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hatte.

Auch wird Netanjahus Vorschlag vermutlich nicht von den Palästinensern angenommen werden. Sie verlangen das gesamte sogenannte Westjordanland, den Gaza-Streifen und Ostjerusalem als unabhängigen Staat zu bekommen.

 

 

Video: Das Gespräch zwischen Trump und Netanjahu

Quelle: Twitter/israelipm

 

Foto links: Donald Trump und Benjamin Netanjahu auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos

Quelle: Ben Gershom / Flash90

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