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Gaza am Rande des Zusammenbruchs – Krankenhäuser schließen

GAZA, 01.02.2018 (FJ) – Sieben Krankenhäuser sind im Gazastreifen geschlossen worden. Diese wurden, wie auch viele andere öffentliche Einrichtungen, mit Generatoren auf Treibstoffbasis betrieben. Laut Mohammed Thabet, Sprecher des Stromversorgungsunternehmens in Gaza (GEDCO), liegt die Ursache für die akute Treibstoffknappheit in der geringen Treibstofflieferung von Ägypten. Diese sei in den letzten Tagen massiv zurückgegangen.

Wer hilft?

Bei einem Notfalltreffen eines internationalen Komitees zur Koordinierung der palästinensischen Entwicklungshilfe in Brüssel, teilte Israel mit, dass Stromgeneratoren von Israel in den Gazastreifen gesendet werden sollen, um die humanitäre Krise zu lindern. Israel besteht jedoch darauf, dass die Lieferung unter eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen gestellt wird, um sicherzustellen, dass diese nicht von der Hamas und Terrorgruppen im Gazastreifen missbraucht werden. Tzachi Hanegbi, israelischer Minister für regionale Zusammenarbeit, erklärte, dass Israel Pläne für eine Reihe von Projekten wie die Erweiterung des Stromnetzes, Abwasserbehandlung und Entsalzungsanlagen für den verarmten Gazastreifen habe, jedoch kein internationales Geld für die Finanzierung zur Verfügung gestellt werde. „Ich habe von einigen Vertretern verschiedener Länder gehört, die sagten, dass auch sie den Gazastreifen unterstützen wollen und helfen werden. Wenn es auf internationaler Ebene finanziert wird, wird es natürlich auch passieren, dass dem Gazastreifen geholfen wird“, teilte er mit.

Die zwei großen Rivalen

Erst kürzlich hat Israel, auf Bitten der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Stromlieferung für den Gazastreifen aufgestockt. Diese war für einige Zeit auf Anweisung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas von der Fatah eingeschränkt worden, da er durch diese Handlung Druck auf die im Gazastreifen regierende Hamas ausüben wollte (Fokus Jerusalem berichtete). Die Hamas und die Fatah sind langjährige Rivalen. Die Fatah beschuldigt die Hamas, das Problem übertrieben zu haben und erklärte, dass genug Treibstoff und Gelder bereitgestellt worden seien.

Das Leid trägt der unschuldige Bewohner

Laut Thabet benötigt der Gazastreifen 500 Megawatt Leistung pro Tag, erhält aber weniger als die Hälfte. Die Bewohner des Gazastreifens haben nur wenige Stunden Strom am Tag. Jüngsten Berichten zufolge kommt es zu häufigen Stromausfällen und die 1,8 Millionen Einwohner sind durch ungenießbares Wasser und von einem veralteten Mobilfunknetz geplagt. Ägypten und Israel halten seit einem Jahrzehnt eine Blockade des Gazastreifens aufrecht, da der Streifen zu dieser Zeit durch einen blutigen Putsch gegen die Palästinensische Autonomiebehörde von der Hamas übernommen wurde. Beide Länder bestehen auf die Notwendigkeit der Blockade, da es inzwischen viele radikale Terrorgruppen im Gazastreifen gibt. So soll verhindert werden, dass Waffen und Materialien für den Bau von Terrortunneln importiert werden. Immer wieder werden Hilfsgelder, Treibstoff und andere Waren nach Gaza eingeführt. Es scheint jedoch, dass viele dieser Lieferungen niemals bei der leidenden Bevölkerung ankommen. Es herrscht eine prekäre Gesundheitssituation.

 
Foto: Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist schlimm
Quelle: Fokus Jerusalem

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